Beschreibung
Der Intellekt des Apostels Paulus wurde in der Forschung lange auf eine pharisäische Bildung reduziert. Die Arbeit zeigt am Thema "Sprache", dass auf das intellektuelle Profil des Paulus eine neue Sicht zu werfen ist: Sie untersucht, inwiefern Paulus im antiken sprachphilosophischen Diskurs positioniert werden kann und inwiefern ihm auch eine (sprach-)philosophische Bildung zugeschrieben werden darf. Dazu wird die älteste Quelle des Christentums analysiert, das 14. Kapitel des 1. Korintherbriefes. Zuvor führt die Arbeit pointiert in die zentralen sprachphilosophischen Fragestellungen der Antike ein und stellt das Sprachverständnis des frühjüdischen Autors Philon von Alexandria dar. Der abschließende Vergleich zwischen den antiken, frühjüdischen Sprachvorstellungen und Paulus präzisiert die Einordnung des paulinischen Sprachverständnisses in den antik-philosophischen Sprachdiskurs.
Autorenportrait
Dr. Nadine Treu hat Evangelische Theologie und Germanistik in Bayreuth und Erlangen studiert.
Sie hat an der Friedrich-Alexander-Universität im Fach Neues Testament promoviert und arbeitet derzeit als Gymnasiallehrerin für die Fächer Deutsch und Evangelische Religionslehre in Nürnberg.
Inhalt
1. Einführung in die Themenstellung, den Stand der Forschung und die Vorgehensweise
2. Die Entwicklung der Sprachphilosophie von ihren Anfängen bis zur Stoa: Eine Einführung in die zentralen Fragestellungen und Autoren der antiken Sprachphilosophie
3. Das Sprachverständnis Philons von Alexandria unter besonderer Berücksichtigung des Traktats De confusione linguarum
4. Das Sprachverständnis des Paulus unter besonderer Berücksichtigung von 1 Kor 14
5. Das paulinische Sprachverständnis im Vergleich: Kontexte und Erträge
6. Literaturverzeichnis