Beschreibung
Museen werden häufig von Gruppen besucht, die die Inhalte dieser Institutionen gemeinsam erkunden wollen. Leider sind jedoch in vielen Museen gemeinschaftlich nutzbare Exponate eine Seltenheit. Interaktive Tabletops können den Bedürfnissen von Besuchergruppen begegnen und kollaborative Gruppeninteraktionen ermöglichen.
Der Fokus dieser Arbeit liegt darauf, kollaborative Gruppeninteraktion an interaktiven Tischen für verschiedene Ausstellungskontexte einerseits herzustellen und andererseits detailliert zu untersuchen, um Potentiale von interaktiven Tabletops für Gruppenkollaboration im Museum herauszuarbeiten.
Die Dissertation beschreibt dabei die iterative Entwicklung von interaktiven Tabletop-Exponaten in ihrer physischen Gestaltung und ihren Anwendungen, die durch In-the-wild-Studien weiterentwickelt wurden. Zudem wurden Gruppeninteraktionen am Tisch zum Zwecke der Interaktionsanalyse videografisch erfasst. Dabei zeigt sich unter anderem, dass die Gestaltung der Anwendung als rundenbasiertes Spiel Einfluss auf die Gruppeninteraktion hat und dass Besucher*innen ihren Aufenthalt am Tabletopexponat sowohl mit ihrer Gruppe als auch mit dem Spielzustand koordinieren. Die Rundenbasiertheit der Anwendung motiviert Spieler*innen, ihre Gruppenmitglieder zu unterstützen und dadurch zudem das Voranschreiten des Spieles zu sichern.
Die Ergebnisse münden in Implikationen für die Gestaltung von interaktiven Exponaten und ihre Anwendung für museale Kontexte.