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Gelebtes, geliebtes Amazonien

Forschungsreisen im brasilianischen Regenwald zwischen 1940 und 1962

Kohlhepp, Gerd /
Erschienen am 01.05.2007
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783899370713
Sprache: Deutsch
Umfang: 228
Auflage: 1. Auflage
Einband: Gebunden

Autorenportrait

Vorwort des Herausgebers Harald Sioli (25.8.1910-14.10.2004) hat eine ungewöhnliche Karriere als Wissenschaftler durchlaufen. Nach der Promotion in Zoologie mit den Nebenfächern Botanik und Limnologie an der Universität Kiel 1934 hatte er das Glück, als Volontär-Assistent an einer limnologischen Forschungsreise von Prof. Dr. K. Lenz von der Hydrobiologischen Anstalt der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft in Plön/Holstein nach Nordost-Brasilien von September 1934 bis Juni 1935 teilnehmen zu können. Nach wissenschaftlichen Tätigkeiten auf Helgoland, einem Forschungsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie als Assistent an der Biologischen Abteilung am Rudolf-Virchow-Krankenhaus in Berlin eröffnete sich für ihn als Austauschassistent des Reichsforschungsrats eine Möglichkeit zu einer zweiten Brasilienreise im September 1938 mit einem Forschungsaufenthalt am Biologischen Institut in São Paulo. Da der Kriegsausbruch 1939 seine Rückkehr nach Deutschland verhinderte, begann er mit einem Stipendium des Reichsforschungsrats ab Oktober 1940 hydrobiologische und limnologische Forschungen im Amazonasgebiet. Diese Phase völliger wissenschaftlicher Freiheit endete plötzlich, als Sioli aufgrund des Kriegseintritts Brasiliens auf der Seite der Alliierten im September 1942 im Lager Tomé-Açú südlich von Belém interniert wurde. Während dieser Zeit musste er unter schwierigsten tropenhygienischen Bedingungen die Funktion eines Arztes sowie die Leitung von Lagerkrankenhaus und Apotheke übernehmen. Fast unmittelbar nach Kriegsende wurde er von dem angesehenen Direktor des Instituto Agronômico do Norte, Dr. Felisberto de Camargo, in Belém als Wissenschaftler kontraktiert und konnte damit erstmals auf Grundlage einer festen Anstellung seine Forschungen im Amazonasgebiet an unterschiedlichen Standorten fortsetzen. Nachdem er im September 1953 Leiter der dortigen Abteilung für Limnologie geworden war und zwischenzeitlich in Belo Horizonte ein hydrochemisches und hydrobiologisches Labor für den öffentlichen Gesundheitsdienst leitete, erreichte ihn im September 1954 eine Berufung an das neu gegründete Amazonas-Forschungsinstitut INPA in Manaus. Der Abschied von Amazonien fiel ihm schwer, als ihn Ende 1956 der ehrenvolle Ruf der Max-Planck-Gesellschaft an die traditionsreiche Hydrobiologische Anstalt in Plön als Abteilungsleiter und Geschäftsführender Direktor erreichte, den er - aus wissenschaftlichen und familiären Gründen - nicht ausschlagen konnte. 1958 wurde er an der Universität Kiel zum Honorarprofessor für Limnologie ernannt, ab 1966 zum Direktor der Abteilung Tropenökologie und gleichzeitig Direktor am nun in 'Max-Planck-Institut für Limnologie' umbenannten Institut in Plön. Der Start im Nachkriegsdeutschland war für Sioli nicht einfach. Vieles war ihm nach fast zwei Jahrzehnten Abwesenheit in der amazonischen Freiheit fremd geworden. So störten ihn vor allem die mehr oder weniger amerikanisierten Lebens- und Denkformen, die Kommerzialisierung des Lebens, das extreme Konkurrenzdenken und der Opportunismus sowie bürokratische Hindernisse. Dabei erinnerte er sich an einen Gastwissenschaftler in Manaus, der ihm zur Frage der Rückkehr nach Deutschland einmal geantwortet hatte: 'Sie werden dann nichts anderes sein als ein deutsch sprechender Ausländer' (H. Sioli, Bd. VIII, S. 1238). Nach schwierigen Anfangsjahren ab Mai 1957 als Nachfolger von Prof. Dr. August Thienemann in der neuen Funktion beim Neubau des Instituts, Ausbau des Forschungsspektrums und Änderungen der Organisationsstruktur des Instituts führte er zahlreiche Forschungs-, Tagungs- und Vortragsreisen sowie Aufenthalte als Gastprofessor in Amazonien durch. In Plön konnte er sich ab 1966 wieder voll der Erforschung Amazoniens widmen und hatte eine Gruppe hervorragender Wissenschaftler um sich geschart, die im Amazonasgebiet viel beachtete Forschungen durchführten, so u.a. Dr. Hans Klinge, Dr. Ernst Josef Fittkau, Dr. Wolfgang Junk, Dr. Ulrich Irmler, Dr. Karin Fu

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