Beschreibung
Die vorliegende Arbeit widmet sich der Untersuchung der piezooptischen und elektrooptischen Eigenschaften der polaren Borate Lithiumtetraborat, Bleitetraborat und Bismuttriborat. Hierfür wurde eine neue Messzelle entwickelt, die es ermöglicht, einen dynamischen, homogenen, uniaxialen Druck mit einer Kraft bis 20 N auf quaderförmige Kristallpräparate auszuüben. Die im Messkristall druckinduzierte Gangunterschiedsänderung wird im Interferometer elektrooptisch mit einem bekannten Vergleichskristall kompensiert. Der piezooptische Tensor des monoklinen Bismuttriborat besitzt 20 unabhängige Komponenten. Für den Zugang zu den Tensorkomponenten wurde eine allgemeine Strategie entwickelt, welche es erlaubt, auch für den triklinen Fall symbolische Messgleichungen aufzustellen. Bei dem gerüstartigen Bleitetraborat ist die Anisotropie wie erwartet gering ausgeprägt. Lithiumtetraborat weist einen 8fach so großen piezooptischen Effekt auf. Die Extremwerte korrelieren mit den B-O-Einheiten. Bismuttriborat weist mit die größten bekannten elastooptischen Koeffizienten auf. Die Anisotropie der piezooptischen Konstanten ist ähnlich stark ausgebildet und folgt weitgehend der elastischen Anisotropie.
Autorenportrait
Die Autorin hat Mineralogie studiert und am Institutfür Kristallographie an der Universität zu Köln promoviert. Sieist in der Materialentwicklung tätig.