Beschreibung
Albert Schaefer-Ast war in ganz Deutschland für seine humorvollen Zeichnungen, Illustrationen und aquarellierten Naturstudien bekannt. Die Nazis belegten ihn mit Berufsverbot. Der Maler zog sich nach Prerow auf dem Darß zurück und durchlebte gefährliche und von Hungertod und Typhus bedrohte Zeiten. Seiner jüdischen Frau und ihrer Tochter Susanne gelang unabhängig voneinander die Flucht nach Großbritannien. Über Jahre schrieben sie sich, erst 1951 kam es zu einem Wiedersehen der drei in Berlin; kurz darauf starb Schaefer-Ast. Seine hier erstmals veröffentlichten Briefe an Frau und Tochter sind liebevolle private und berührende zeitgeschichtliche Zeugnisse eines Künstlers in schwierigsten Verhältnissen. Sie werden begleitet von Zeichnungen, deren schwungvoll-karger Strich die unverwechselbare Handschrift des Künstlers und seine den Widrigkeiten trotzende heitere Phantasie offenbaren.
Autorenportrait
Albert Schaefer-Ast (1890-1951) war als Zeichner und Karikaturist in Berlin, Weimar und Prerow tätig. Nach einer Lehre als Bildhauer besuchte er von 1906 bis 1911 die Kunstgewerbeschule Düsseldorf. Er arbeitete nach Wanderjahren in Europa ab 1913 für diverse Zeitschriften, darunter 'Simplicissimus', 'Uhu' und 'Der heitere Fridolin'. Im ersten Weltkrieg verlor er durch eine Kriegsverletzung ein Auge. Er war befreundet mit Erich Kästner, e.o. plauen, Erich Knauf, Hermann Henselmann sowie Jeanne Mammen. Da die Nationalsozialisten Schaefer-Asts Arbeiten als 'entartet' einstuften, wurde er mit einem Ausstellungs- und Arbeitsverbot belegt und er zog sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in das Fischerdorf Prerow auf dem Darß zurück. Im Jahr 1945 erhielt er eine Professur an der Staatlichen Hochschule für Baukunst und bildende Künste in Weimar, die er bis zu seinem Tod innehatte. SchaeferAst illustrierte viele Bücher, etwa 'Die Geschichte von dem Hute' von Christian Fürchtegott Gellert, 'Der kleine Gustav' von Wolf Durian und 'Das Traumboot' von Erich Knauf.