Beschreibung
Die Sicherungsverwahrung gilt als die fragwürdigste Maßregel des strafrechtlichen Rechtsfolgensystems. Hinsichtlich der dogmatischen Einordnung der Maßregeln als Straf- oder Polizeirecht und der Bewertung des Verhältnisses der strafrechtlichen Spuren untereinander bestehen große Unsicherheiten. Diese Unsicherheiten sind nicht neu, sondern Ausdruck des bisher nicht gelösten Streits über das Verhältnis von Schuld und Prävention im Strafrecht. Ausgehend von den Straftheorien wird daher die Dogmatik des zweispurigen Rechtsfolgensystems unter besonderer Berücksichtigung der Sicherungsverwahrung untersucht und verfassungs- und menschenrechtlich gewürdigt. Überlegt wird, wie die Spannungen im Maßregelrecht abgemildert werden können und die Renaissance der Sicherungsverwahrung zu erklären ist.
Autorenportrait
Der Autor: Tobias Mushoff wurde 1976 in Herne geboren. Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Bremen und Bielefeld. Nach dem Ersten Staatsexamen war er von 2003 bis 2006 Wissenschaftliche Hilfskraft und Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bielefeld. Seit 2005 ist er Rechtsreferendar beim Landgericht Bielefeld.
Inhalt
: Die Geschichte der Sicherungsverwahrung – Das gesetzliche Normprogramm der Sicherungsverwahrung – Zur Theorie staatlichen Strafens – Die Maßregeltheorie – Annäherungen und Überschneidungen von Strafen und Maßregeln – Die Sonderstellung der Sicherungsverwahrung im Maßregelrecht – Die verfassungsrechtliche Problematik der Sicherungsverwahrung – Alternativen zur Sicherungsverwahrung – Kriminalpolitische Analyse.