Beschreibung
Überall auf der Welt lässt sich die Entwicklung von Koalitionen kleinerer NGO's und sozialer Bewegungen beobachten. Ihre Aktivitäten spannen sich von der Förderung von Demokratie und Menschenrechten über den Schutz von Minderheiten, der Emanzipation der Frauen, der öffentlichen Gesundheit bis zur Entwicklung ländlicher Gebiete oder Fragen der Erziehung und Bildung. Die Akteure dieser Institutionen präsentieren sich als unparteiisch oder politisch unabhängig und stellen im Rahmen einer internationalen Rhetorik den vermeintlich günstigen Einfluss der Zivilgesellschaft im Kampf gegen Armut und Korruption oder auch den postkonfliktuellen Wiederaufbau in den Vordergrund. Eine Beschäftigung mit Strukturen, die ihre Organisation und Vernetzung der finanziellen und logistischen Unterstützung bi- und multilateralen Agenturen, Stiftungen oder NGO's verdanken, schliesst auch die Frage mitein, auf welche konkrete Art und Weise sie am lokalen, nationalen und auch internationalen politischen Spiel teilnehmen bzw. wie sie dieses mitgestalten. Die im Dossier publizierten Texte stützen sich dabei auf empirische Studien. Es geht darum, über eine akteurzentrierte Anthropologie hinauszukommen, um eine Analyse der neuen politischen Arenen zu formulieren und dabei die traditionelle Konzeption des Staates zu hinterfragen.
Autorenportrait
Mit Beiträgen (deutsch, englisch, französisch) von: Marion Fresia, Birgit Müller, Marc-Antoine Pérouse de Montclos, Dostena Anguelova-Lavergne, Michaela Pelican, Shafqat Hussain, Eva Keller. Koordination und Einleitung: Alessandro Monsutti und Boris-Mathieu Pétric. Herausgegeben von der Redaktionskommission der Schweizerischen Ethnologischen Gesellschaft (SEG-SSE) unter der Leitung von Elke-Nicole Kappus und Séverine Rey