Beschreibung
Ein realer Gerichtsprozess liegt dieser künstlerischen Bildreportage zugrunde. Die Ausstellung »Verbotene Kunst 2006« zeigte nur durch Gucklöcher Werke, die aus religiösen, politischen oder weltanschaulichen Gründen im Laufe des Jahres in den Galerien und Museen nicht gezeigt wurden, und provozierte derart viele Anzeigen und Klagen, dass die Ausstellungsmacher vor Gericht gestellt wurden. Dieser an Schauprozesse
erinnernde Prozess wurde zum Politikum. Die Künstlerin Wiktoria Lomasko und der Journalist Anton Nikolajew
verfolgten und dokumentierten die einzelnen Sitzungen im Gerichtssaal. Sie schildern den Prozess, der sich lange zog und teilweise groteske Züge annahm, mitsamt seinen Umständen. Ein in seiner Art einzigartiger Bericht, ein faszinierendes Spiel mit Engagement und Dokumentarismus, das die Berichterstattung zu einer eigenen, neuen Kunstform erhebt.
Autorenportrait
Wiktoria Lomasko, geboren 1978 in Serpuchow, studierte Grafikdesign an der Moskauer Staatlichen Universität für Druckwesen. Sie arbeitet als freiberufliche Zeichnerin.
Anton Nikolajew, geboren 1976 in Nowosibirsk, studierte am Moskauer Gorki-Literaturinstitut Literaturkritik. Er arbeitet als Journalist und ist Mitbegründer der Künstlergruppe Bombily (Bombenleger).
Sandra Frimmel ist promovierte Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Koordinatorin am Zentrum Künste und Kulturtheorie der Universität Zürich. Außerdem arbeitet sie im ERC-Projekt Performance-Art in Osteuropa (1950–1990): Geschichte und Theorie.