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Despoten setzen eine Runde aus

Erfolgreiche Kommunikation in der Familie

Erschienen am 01.01.2010
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783810700728
Sprache: Deutsch
Umfang: 206
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Despoten setzen eine Runde aus entwirft ein Bild von einer Familie, in der sich jeder einzelne wohl fühlen kann: Mütter, Väter und Kinder sprechen miteinander, hören einander zu und prägen gemeinsam eine Atmosphäre, in der es keine Gewinner oder Verlierer gibt. Ist das ein Idealbild, das unerreichbar scheint? Unser Alltag sieht oft ganz anders aus. Natürlich kommunizieren wir miteinander, rufen unserem Kind ein schnelles "Sei aber pünktlich" hinterher oder begrüßen es mit "Musst Du denn immer zu spät sein?" und ernten ein mürrisches "Mecker doch nicht dauernd!". Sicher ist das nicht die Art von Austausch, die wir uns wünschen, und wir fühlen uns unwohl dabei. Aber leider gehört sie zur Tagesordnung vieler Familien. Eltern und Kinder sehnen sich nach einem harmonischen Familienleben, in dem Probleme nicht für Dauerzündstoff sorgen, aber auch nicht totgeschwiegen werden müssen, sondern als Herausforderungen aufgefasst werden dürfen, für die es Lösungen gibt. Despoten setzen eine Runde aus macht Mut, eine neue, zugewandte Haltung zueinander zu nden. Es ermutigt Eltern wie Kinder, einander mit positiver Erwartungshaltung zu begegnen. Wenn Mütter und Väter davon ausgehen, dass ihr Kind nicht "böse" zu ihnen sein will, sondern dass Hoffnungen, Wünsche oder Ängste sein Verhalten beein ussen, können sie sich viel eher einlassen auf Fragen wie "Warum möchtest Du das nicht?" oder "Was glaubst Du, kannst Du tun, damit wir das schaffen?" Und sie können zuhören, ohne dass sie mit einem Vor-Urteil ihr Kind voreilig zu lenken versuchen. Kinder und Jugendliche, die in ihren Familien erfahren haben, dass ihre eigenen Bedürfnisse ernst genommen werden und zählen, lernen, auch die Bedürfnisse ihrer Bezugspersonen in ihr Verhalten einzubeziehen. Erfolgreiche Kommunikation in der Familie heißt für Eltern und ihre Kinder, einander nicht nur zuzuhören, sondern sich auch verstehen zu wollen.

Autorenportrait

Dr. Marlies Leist hat als Lehrerin gearbeitet und in Erziehungswissenschaften promoviert. Sie hat langjährige Erfahrung in der Beratung von Familien mit verhaltensaufälligen Kindern. Seit vierzig Jahren beschäftigt mich die Kommunikation mit Kindern. Ich hatte Gelegenheit, mich dem Thema von verschiedenen Seiten zu nähern: als studentische Praktikantin im Kindergarten, als Lehrerin, später als Mutter und schließlich als Therapeutin. Immer ging es für mich um die Frage, wie spreche ich ein Kind an? Wie gehe ich mit ihm um, um es zu erreichen, es zu verstehen und verstanden zu werden? Die heftige Diskussion der unterschiedlichen, teilweise sich extrem unterscheidenden Erziehungs-Schulen in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts über die Frage "Wie erziehe ich richtig?" fiel in die Zeit meines Studiums. Erste praktische Erfahrungen gab es dann für mich in den damals üblichen "antiautoritären" Kindergärten an der Universität und schließlich als Lehrerin in weiterführenden Schulen. Als Praktikantin und als Lehrerin hatte ich es mit Kindern zu tun, die bereits eine Vielzahl an Erfahrungen aus ihrer häuslichen Umgebung, ihrem Freundeskreis und aus anderen Institutionen in unsere Kommunikation einbrachten. Damals ist mir klar geworden, dass ich den unterschiedlichen Interaktions-Gewohnheiten meiner kleinen Gesprächspartner nur angemessen begegnen konnte, wenn ich mich selbst authentisch verhielt: Es war wichtig, den Kindern gegenüber meinen eigenen Kommunikationsstil in einer für sie vorhersehbaren Weise durchzuhalten, auch wenn die Situationen unterschiedlich und herausfordernd waren. Dazu musste ich herausfinden, welche Art zu kommunizieren mir entspricht und wie ich damit mein Gegenüber erreiche. Ich stellte fest, dass mein Kontakt zu den Kindern dann am befriedigendsten war, wenn ich dafür sorgte, mit ihnen im Gespräch zu bleiben, wenn ich mich für das interessierte, was sie mir mitteilten, und wenn ich versuchte, mich in sie hinein zu versetzen, um sie zu verstehen. Wichtig war mir dabei, dass ich ihnen vermittelte, wie ich sie verstanden hatte, und schließlich, was ich selbst zu den Themen dachte. Eine Vorstellung davon, wie wir miteinander umgehen sollten, um einander zu verstehen und miteinander zurecht zu kommen, floss ein Jahrzehnt später in die Erziehung unserer eigenen Kinder ein. Es bestätigte sich, dass die Bereitschaft zuzuhören und wirklich verstehen zu wollen, gepaart mit dem Willen, mich auch selbst mitzuteilen, die wichtigste Voraussetzung für eine positive Kommunikation miteinander ist. Wir haben in unserer Familie immer viel zusammen gesessen und uns ausgetauscht, und wir tun es noch. Es gab im Zusammenleben zwischen uns als Eltern und unseren Kindern vieles, das nach Absprachen gut lief, aber immer wieder auch einiges, das neu geklärt werden musste. An unserer guten Beziehung zueinander mussten wir immer wieder arbeiten. Jeder musste sich einbringen und auch auf den anderen einlassen. Natürlich gab es Phasen, die leicht zu bewältigen waren, und Zeiten, die sich schwieriger darstellten. Wichtig war aber immer, dass wir durch unsere nie abreißende Gesprächsbereitschaft Wege gefunden haben, die zu Kompromissen und meist auch zu Lösungen geführt haben. Meine Arbeit in Familien mit verhaltensauffälligen Kindern schließlich hat mir vor Augen geführt, wie stark der Bedarf von Eltern ist zu erfahren: "Wie gehe ich mit meinem Kind um?", "Was kann ich tun, dass wir einen guten Kontakt miteinander haben?" oder "Wie reagiere ich, wenn es Probleme gibt?". Ich habe beobachtet, wie schnell sich die Atmosphäre in Familien positiv verändert, sobald Eltern erfahren, dass sie in der Lage sind, mit ihren Kindern in angemessener Weise zu kommunizieren und auch schwierige Themen anzugehen. Väter und Mütter sind erleichtert zu sehen, dass ihnen Erziehung gelingen kann, wenn sie bestimmte Grundsätze der Kommunikation beachten. Sie stellen fest, dass ihnen das "Handwerkszeug" f ...

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