Beschreibung
Migrantinnen und häusliche Gewalt Unter den Bewohnerinnen von Frauenhäusern finden sich vermehrt Migrantinnen auf der Flucht vor häuslicher Gewalt. Auf der Grundlage biografischer Interviews zeigt die Autorin die besonders vielschichtige und komplexe Problematik im Spannungsfeld von Herkunft, Migration und Aufnahmeland, von subjektiven und gesellschaftlichen Perspektiven. Aus dem Inhalt: · MigrantInnen, häusliche Gewalt und Frauenhaus in Deutschland · Geschlechterarrangements und -konstruktionen im Migrationskontext · Migrantinnen im Frauenhaus · Interkulturelle und internationale Forschungsperspektiven auf häusliche Gewalt am Beispiel der USA · Perspektiven auf häusliche Gewalt · Biografietheoretische Forschungsperspektiven · Überlegungen für die Frauenhaus-Arbeit
Autorenportrait
Dr. Nadja Lehmann, freiberufliche Sozialwissenschaftlerin, Supervisorin, Sozialarbeiterin, Gründerin und Vorstand des Interkulturellen Frauenhauses Berlin.
Rezension
Nadja Lehmann hat nun in einemumfassenden Werk Lebensrealitäten von Migrantinnenin deutschen Frauenhäusern untersuchtund bestätigt mit ihrer Arbeit die Tatsache, dass Gewaltnie jenseits des Kontexts verstanden werdenkann, in dem sie verübt wird. Mittels der Methode der Biografieforschungwurden drei Frauen interviewt, die ihre persönlichen Gewalterfahrungen im Spannungsfeldvon Herkunft, Migration oder Geschlechterverhältnisganz unterschiedlich reflektieren.
Weiberdiwan 01/2009
AVIVA-Tipp: "Migrantinnen im Frauenhaus" gibt einen dezidierten Einblick in ein Themenfeld, das von der Öffentlichkeit bisher weitgehend unbemerkt blieb. Häusliche Gewalt ist auch für deutsche Frauen ein großes Problem, jedoch stehen Migrantinnen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, vor weiter reichenden Schwierigkeiten, die für die Arbeit in Frauenhäusern von großer Relevanz sind. Dr. Nadja Lehmann liefert einen breiten Überblick über nationale und internationale Forschungsperspektiven und rekonstruiert systematisch die unterschiedlichen Lebensgeschichten von Migrantinnen im Frauenhaus. Durch die drei Einzelfalldarstellungen im Interview wird das Schicksal dieser Frauen greifbar. Die Autorin leistet so einen wichtigen Beitrag für die Arbeit mit Migrantinnen im Frauenhaus, aber auch für das allgemeine Verständnis für die Lebenssituation, in der sich Migrantinnen befinden, die Hilfe im Frauenhaus suchen.
AVIVA10/2008