Beschreibung
Die Arbeit untersucht, welche Bindungswirkung ein Urteil nach französischem Recht gegenüber einem Dritten hat, der sich mittels einer «intervention» am Prozess beteiligt hat. Des Weiteren untersucht sie, unter welchen Voraussetzungen eine solche Bindungswirkung in Deutschland nach der EuGVVO und nach autonomem deutschem Recht anerkannt wird. Um dies beurteilen zu können, setzt sich der Autor in seiner Arbeit zunächst ausführlich mit Fragen des französischen Zivilprozessrechts auseinander. Insbesondere geht es um den Umfang der Rechtskraft im französischen Recht und um die Möglichkeiten Dritter, sich mittels einer sogenannten «intervention» an einem bereits anhängigen Prozess zu beteiligen. Anschließend wird untersucht, ob die Fälle der französischen «intervention» unter die Begriffe der Gewährleistungs- und Interventionsklage i.S.v. Art. 6 Nr. 2 EuGVVO subsumiert werden können und ob sie aus deutscher Sicht einer Klage oder einer Drittbeteiligung mit Interventionswirkung vergleichbar sind.
Autorenportrait
Stephan Georg Knöchel, geboren 1981; 2001-2005 deutsch-französischer Magisterstudiengang Rechtswissenschaft an den Universitäten Köln und Paris I (Panthéon/Sorbonne); 2005 Maîtrise en droit (Université Paris I) und Magister Legum (LL.M. Köln/Paris I); 2005-2007 Fortsetzung des Studiums an der Universität Münster; 2007 Erstes juristisches Staatsexamen; 2010 Promotion an der Universität zu Köln; seit 2009 Rechtsreferendar in Hamburg.
Inhalt
Inhalt: Drittbeteiligung im französischen Recht, sogenannte «intervention» – Bindungswirkung eines Urteils im französischen Recht, insbesondere gegenüber Dritten – Anerkennung französischer Drittbindungswirkung nach der EuGVVO und autonomem deutschem Recht – Qualifikation einer «intervention» als Klage oder Drittbeteiligungsinstitut mit Interventionswirkung.