Beschreibung
Dieses Buch wird klimapositiv hergestellt, cradle-to-cradle gedruckt und bleibt plastikfrei unverpackt. In vielen Teilen der Welt existiert nach wie vor kleinstrukturierte Landwirtschaft: Kleinbäuerinnen und -bauern versorgen sich selbst und ihre Umgebung mit Lebensmitteln. Ganz im Gegensatz etwa zu Mitteleuropa oder den USA: Dort regiert die Industrie. Hast du etwa schon mal von den Food Deserts gehört? Das sind Gebiete - vor allem in den USA -, in denen die Nahversorgung mit frischen Lebensmitteln nicht oder nur schwer gesichert ist. Kaum ein Transport mit frischen Lebensmitteln verirrt sich dorthin, die Supermarktregale sind gefüllt mit Produkten, die verarbeitet, konserviert und reich an Zucker und Fetten sind und einen geringen Vitamin- und Nährstoffgehalt haben - sprich: Sie sind ungesund. Kaum vorstellbar, dass Menschen keinen Zugang zu frischen, gesunden Nahrungsmitteln haben. Hier hat die industrielle Landwirtschaft auf ganzer Linie versagt - auch auf Umweltebene: Sie verursacht etwa 30 % der Treibhausgasemissionen weltweit, hat die bäuerliche Landwirtschaft weitgehend zerstört, verschmutzt enorme Mengen Wasser, zerstört die Böden und verändert den Stickstoff- und Phosphatkreislauf der Erde - und das sind nur einige Punkte, die Liste ist lang. Deshalb ist es Zeit für eine Gemüse- und Ackerrevolution. Wir müssen mit regenerativen und zukunftsweisenden Projekten den Klimawandel eindämmen, die Ärmel hochkrempeln und nicht mehr länger nur nach Veränderung streben, sondern direkt loslegen. Eine*r für alle, alle für eine*n: gemeinsames Ernten Und genau das haben Julian Haider und seine Freunde gemacht: die Lebensmittelproduktion verändert, Ernährungssouveränität geschaffen, eine Form der Landwirtschaft geschaffen, die die Umwelt achtet und sie nicht auslaugt. Am Anfang stand die Idee, ein eigenes Market-Gardening-Unternehmen - eine solidarische Landwirtschaft - zu gründen. Heute liefern sie 150 Gemüsekisten in der Woche aus - und sie wachsen kontinuierlich. Solidarische Landwirtschaft, kurz: Solawi, ist eine Form von marktunabhängiger, vielfältiger und nachhaltiger Landwirtschaft - ein Gegenentwurf zu den industriellen Super-Märkten. Mit dem Konzept der solidarischen Landwirtschaft lässt sich vieles vereinen: Der Wunsch vieler Menschen nach regionalen Lebensmitteln kann gestillt werden. Außerdem können Landwirt*innen wirtschaftlich arbeiten - ohne Mensch oder Natur auszubeuten. Denn durch die Kooperation zwischen Erzeuger*innen und Verbraucher*innen ist der Betrieb finanziell abgesichert und den Abnehmer*innen ist die wöchentliche Ernte sicher. Und: Solawi bedeutet auch, Gemeinschaft zu fördern. Die Landwirt*innen kennen nicht nur ihr Gemüse, sondern auch die Menschen, die es kaufen. Die Ernteteiler*innen/Verbraucher*innen erleben hautnah, wie ihre bewusste Ernährungsentscheidung die Kulturlandschaft gestaltet, und sie tragen aktiv zu einer Landwirtschaft bei, die die Biodiversität fördert und die Böden schützt. Und das schafft ein richtig gutes Gefühl - auf beiden Seiten. Stop thinking, start doing Du bist der Hands-on-Typ - rein in die Praxis und selbst loslegen? Du möchtest auch etwas bewegen? Hast schon lange den Traum von einem eigenen Projekt, das deine und vielleicht die Welt deiner Mitmenschen ein kleines bisschen besser macht? Du weißt aber nicht, wie oder wo du überhaupt anfangen sollst? Oder möchtest du zuerst einmal noch tiefer eintauchen in die Strukturen eines Gemüseunternehmens und mehr darüber erfahren, was das ganze Jahr über auf einem Hof zu tun ist? Dann lies hier rein: wie gehst du am besten vor, wenn dir eine supergute Idee unter den Nägeln brennt und du voller Tatendrang steckst. Lass dich inspirieren - egal, ob du dich konkret für Market Gardening interessierst, dich mit nachhaltiger Landwirtschaft im Allgemeinen auseinandersetzen willst, oder einfach mehr darüber wissen willst, wie man ein Projekt am besten von Anfang an plant. In diesem Buch erfährst du nicht nur ausführlich alle
Autorenportrait
Für Julian Haider war die Natur schon als Kind sein zweites Zuhause. Daher verwundert es auch nicht, dass der Biologe und Gemüsegärtner heute Teil der Betriebsgemeinschaft Distelfink ist. Liebevoll kümmert er sich am Hof u.a. um die Jungpflanzen und begleitet sie, bis sie flügge werden. Außerdem ist er für den Vertrieb der Gemüsekisten und die Kund*innenbetreuung verantwortlich.