Beschreibung
Unbegleitete minderjährige Geflüchtete werden nicht nur in Einrichtungen, sondern auch in Gastfamilien untergebracht. Damit verbindet sich die Vorstellung, dass Gasteltern und weitere Angehörige Problemlagen und Identitätszustände, die Unbegleiteten oft zugeschrieben werden, konstruktiv bearbeiten können. In dieser qualitativen Studie wird der Frage nachgegangen, wie Gastfamilienmitglieder ihr Miteinander gestalten und sich dabei alle Beteiligten in ihrer Identität entwickeln können. Dazu wurden fünf Gastfamilien besucht und Interviews mit allen Familienmitgliedern geführt. Die Gastfamilie steht dabei prototypisch für einen Mikrokosmos der Integration, in dem alle Beteiligten voneinander lernen können. Eine weitere Besonderheit der Arbeit ist eine umfangreiche methodologischen Reflexion, in der die Rolle der Forscherin in einem dynamischen von Machtgefällen beeinflusstem Forschungsfeld betrachtet wird.