Beschreibung
Jugendliche in beruflicher Grundbildung sind das Herzstu?ck des schweizerischen dualen Berufsbildungssystems. Trotz ihrer Schlu?sselrolle waren Lehrlinge und Lehrtöchter (wie sie bis vor kurzem genannt wurden) und ihr Sozialisierungsprozess bislang nur am Rande Gegenstand der Forschung. Die Studie nimmt sich des Themas aus historischer Perspektive an.
Der Blick wird auf die Jahre 1950–1970 gerichtet, die
nicht nur fu?r die Entwicklung der Berufsbildung in der
Schweiz, sondern auch fu?r den Wandel der gesellschaftlichen
Wahrnehmung der Lernenden eine bedeutsame
Periode darstellen.
Wer waren diese Jugendlichen? Wie haben sie ihre berufliche Ausbildung verbracht und wie ihre Freizeit gestaltet? Wie wurden sie beurteilt? Was wurde u?ber sie geschrieben? Wann bekamen sie selbst eine Stimme in der medialen Öffentlichkeit? Mit diskursanalytischem Vorgehen konnten drei gesellschaftlich konstruierte Lehrlingsbilder eruiert werden, die aufzeigen, wie sich Jugendliche in beruflicher Ausbildung durch den Ausbau der Schulen und eine verstärkte Medienpräsenz in der öffentlichen Wahrnehmung von konform arbeitenden zu selbstbestimmt lernenden Personen entwickelten.