Beschreibung
Längst nicht überall stehen in der Bundesrepublik ausreichend Fachärzte und Fachärztinnen für die Versorgung gesetzlich Versicherter zur Verfügung. Besonders problematisch ist die Versorgung mit Psychotherapie. Trotz einer formalen Überversorgung in fast allen Planungsbezirken der Kassenärztlichen Vereinigungen beträgt die Wartezeit auf einen Psychotherapieplatz bundesweit durchschnittlich mindestens 3 Monate. Mit dem 2012 in Kraft getretenen GKV-Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VStG) wollte der Gesetzgeber diesem Zustand entgegentreten und neue Wege zur Sicherstellung einer flächendeckenden und bedarfsgerechten medizinischen, insbesondere psychotherapeutischen Versorgung beschreiten. Carmen Flecks zeigt nicht nur auf, wie wenig dieses Ziel bislang tatsächlich erreicht wurde, sondern stellt zudem die Entwicklung der Versorgung mit Psychotherapie und der Bedarfsplanung im deutschen Gesundheitswesen in historischem und rechtlichem Zusammenhang übersichtlich dar. Im Mittelpunkt stehen dabei die Prüfung und Auslegung einzelner Normen des GKV-VStG und ihre Folgen für die Versorgung mit Psychotherapie. Flecks beleuchtet aus Sicht der Juristin anschaulich das schwierige Wechselspiel zwischen der Berufsfreiheit der Ärzte einerseits und der Erhaltung der finanziellen Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens andererseits, und zwar auch anhand zahlreicher Beispiele aus höchstrichterlicher Rechtsprechung. Abschließend stellt sie eigene Ansätze für eine Verbesserung der Versorgung mit Psychotherapie vor.
Autorenportrait
Carmen Flecks, geboren 1970 in Stuttgart, ist Rechtsanwältin und Mediatorin. Sie hat jahrzehntelange Erfahrung in der Vertretung von Patienten und Versicherten gegenüber Sozialversicherungen. Seit 2007 ist sie Fachanwältin für Sozialrecht und seit 2013 Fachanwältin für Medizinrecht. Aktuell ist Carmen Flecks bei einem Krankenkassenverband als Justiziarin angestellt.