Beschreibung
Wir verstehen die Welt nicht mehr, in der wir leben. Wir verstehen ja nicht einmal mehr die Gemeinschaften, in denen wir leben. Es ist uns sogar gelungen, Gott aus unserem Denken auszuradieren, und heute sind wir dabei, etwas zu tun, was bisher als gänzlich unvorstellbar galt – wir sind dabei, uns selbst auszulöschen. Nichts liegt dem Melker Altabt ferner, als die Menschen dafür zu verteufeln. Im Gegenteil: Er zeigt auf, wie es so weit kommen konnte, und räumt sogar ein, dass seine katholische Kirche an dieser Situation nicht ganz unschuldig ist. Vor allem aber bietet er Lösungen, wie wir in offenbar aussichtslosen Situationen einen neuen Weg in die Freiheit finden können. Ein flammender Appell, dass wir unsere Grenzen neu ausloten sollen. Dass wir unser rechtes Maß finden und vor allem, dass wir erkennen, wer wir tatsächlich sein könnten. Die Macht des Einzelnen ist so groß wie sein Gewissen. Diesem Grundsatz folgte auch Abt Burkhard Ellegast ein Leben lang. Weil ihm vor langer Zeit im Stift Melk ein Mönch geraten hatte: „Dann mach es anders.“ Er hielt sich an diesen Ratschlag, setzte sich mit der Regel des heiligen Benedikt sein Leben lang auseinander und erfuhr dabei, dass diese 1500 Jahre alten Gedanken noch genau so viel Gültigkeit haben wie damals. Heute wird Abt Burkhard von vielen Menschen als Ratgeber, von Paulo Coelho als sein spiritueller Mentor bezeichnet.
Autorenportrait
Burkhard Ellegast wurde 1931 als Sohn eines Stiftsfleischhauers in Melk geboren. Nach dem Besuch des Stiftsgymnasiums in Melk trat er 1951 in das Stift ein und studierte nach dem Noviziat bis 1956 Theologie an der Universität in Salzburg. In seinem letzten Studienjahr empfing er auch die Priesterweihe. Anschließend erfolgte ein Studium der Klassischen Philologie an der Universität Wien, das er 1963 mit der Promotion zum Doktor der Philosophie abschloss. Thema seiner Doktorarbeit sind die Handschriften der „Regula Benedicti“. Er war zunächst als Konviktserzieher und Gymnasialprofessor für Latein, Griechisch und Religion tätig, später als Subprior und Novizenmeister. 1975 wurde er zum Abt des Stiftes Melk gewählt und 1987 für weitere zwölf Jahre in diesem Amt bestätigt. Er war Initiator der umfassenden Restaurierung des Stiftes und öffnete das Haus im Geiste des Zweiten Vatikanums. Seit 2001 ist Abt Burkhard Vorsitzender der Monastischen Kommission der Österreichischen Benediktinerkongregation.