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Malachit

Geschichte über einen Bodenschatz, Bergleute, Steinschneider und eine Dämonin

Voss, Marika
Erschienen am 05.02.2024
CHF 38,50
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783985301409
Sprache: Deutsch
Umfang: 244
Format (T/L/B): 20.0 x 13.0 cm
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Die „Malachitschatulle“ und andere Volkserzählungen aus dem Ural von Pawel Bashow genießen in Russland eine ähnliche Wertschätzung wie die Märchen der Gebrüder Grimm im deutschen Sprachraum. Die Autorin Heide Damaschun geht dem Ursprung dieser Geschichten nach. Vor dem Hintergrund der atemberaubenden Natur und der unvorstellbaren Rohstoffreichtümer des Mittleren Urals, deren Erschließung sich Peter der Große persönlich widmete, hinterfragt sie die sozialen Verhältnisse im Kupfererzbergbau des 18. und 19. Jahrhunderts. Warum wurden gestandene Bergleute ausgepeitscht und niemanden kümmerte das? Wie kam es, dass ein Menschleben nichts wert war, und wie konnte es sein, dass die Menschen das hinnahmen ohne aufzubegehren? Wahrscheinlich, weil sie in die Welt der Mythen und Sagen flüchteten. Ein außergewöhnliches Phänomen in der uralischen Erzähltradition ist es, dass die Bergleute und Malachitschneider selbst zu Erzählern über ihr Leben im Bergwerk oder der Malachitwerkstatt wurden. Pawel Bashow ist es zu verdanken, dass die Kupferbergerzählungen oder die Gestalt der Herrin des Kupferberges noch heute im Ural höchst lebendig sind. Die Leser erwartet auch eine bisher nicht in das Deutsche übertragene Erzählung Bashows. Die Malerin und Grafikerin Marika Voß interpretiert mit Ihren Collagen und Aquarellen Bashows Kupferbergerzählungen auf eine ganz eigene Art und Weise. „ … so also ist die Herrin des Kupferberges! Wenn sie einem schlechten Menschen begegnet, bringt sie ihm Unglück; begegnet sie aber einem guten Menschen, so hat auch er wenig Freude daran.“

Rezension

„ … so also ist die Herrin des Kupferberges! Wenn sie einem schlechten Menschen begegnet, bringt sie ihm Unglück; begegnet sie aber einem guten Menschen, so hat auch er wenig Freude daran.“

Inhalt

INHALT Eine Erinnerung an Pawel Bashows (1879-1950) Erzählwerk 5 Erstes Kapitel Das Uralgebirge – unberührter Naturraum, Lebensraum und Quelle von Legenden 17 Zweites Kapitel Die Herrin des Kupferberges, Phantasiewesen der Bergleute 27 Die Eigentümerin der Bodenschätze am Kupferberg 27 Erscheinungsbilder der Dämonin 30 Die Bergmänner fürchten die Unholdin 32 Die Steinerne sucht einen Bräutigam 33 Tabu: Vereinigung der Herrin mit einem sterblichen Mann 35 Zuweilen hilft die Herrin Männern in Not 37 Einige verachtenswerte Männer werden bestraft 38 Vergangenheit und Zukunft im Spiegel der Herrin 40 Die Malachitniza bestraft Übergriffe auf ihre Welt 42 Hüterin der Geheimnisse der Schönheit der Steine 43 Die Herrin schätzt echte Handwerkskunst 45 Eine neuzeitliche Dämonin 46 Kein happy end – kein Märchen 48 Drittes Kapitel Naturräumliches, Erzlagerstätten und die Herrin 55 Naturräume und Naturreichtümer in den Kupferbergerzählungen 55 Geographisches über die Kupferbergdörfer 58 Das Kupferbergdorf Gumeschewsk 59 Das Kupferbergdorf Polewskoi 61 Das Kupferbergdorf Sewersk 63 Das Kupferbergdorf Sysert 63 Wie das Klima das Leben in den Dörfern am Kupferberg bestimmt 64 Naturreichtümer Holz und Wasser am Kupferberg 68 Der Schlangenberg - Verbindung zu der Unterwelt der Herrin des Kupferberges 71 Die Kupfererzlagerstätte von Gumeschewsk gibt Uralreisenden und Forschern Rätsel auf 74 Gediegenes Kupfer: das Mineral, nach dem die Bergleute die Lagerstätte benannten 75 Außerordentlich schön und bester Schatz der Herrin: Cuprit und Malachit 76 Das goldgelbe Kupfermineral Chalkopyrit verrät die Lösung der Rätsel des Kupferberges 79 Viertes Kapitel Eisenerz, Kupfererz und Malachit. Peter der Große, Bergbau und Metallschmelzen am Kupferberg 85 Was Peter den Großen mit dem Kupferberg und seiner Dämonin verband 85 Das Große an Peter dem Großen 87 Die Folgen der Petrinischen Reformen in Bergbau und Hüttenwesen für die Kupferbergregion 90 Erkundung von neuen Lagerstätten 91 Ausländische Spezialisten im Reformwerk 93 Förderung des privaten Unternehmertums 95 Behörden und Verwaltung im Reformwerk 97 Fünftes Kapitel Eine kurze Montangeschichte der Werke am Kupferberg 103 Die ersten Bergleute im Kupfererzbergwerk von Gumeschewsk waren Tschuden 103 Sysertskij Sawod produziert Kupfer und Gusseisen; Gumeschewskij Rudnik hat Probleme 107 1724 wird in Polewskoi Sawod das erste Hüttenwerk gebaut 109 Herr Turtschaninow kauft Ende der 1750er Jahre die Kupferbergwerke 111 Gumeschewskij Rudnik „wurde weltweit berühmt“ 112 Sysertskij Sawod entwickelt sich zum Zentrum des Syserter Bergwerksbezirkes 113 Zustandsbeschreibungen von Gumeschewskij Rudnik 115 Sensationsfund von Malachit in Gumeschewskij Rudnik 117 Turtschaninow-Unternehmen im Besitz der Erben 119 Ururenkel Salomirski verkauft 1912 das Turtschaninow-Unternehmen 121 Sechstes Kapitel Das „russische Haus“ im Spiegel der Kupferbergerzählungen 125 Warum die Bergleute ausgepeitscht werden 125 Uloshenije von 1649 macht aus freien Bauern Leibeigene und führt Prügelstrafe ein 127 Leibeigenschaft, Ständeordnung und Volkszählung im „russischen Haus“ 130 Stände ohne Rechte und Menschen ohne Schutz 134 Reflektionen der Stände des „russischen Hauses“ in den Kupferbergerzählungen 135 Zarenbilder 135 Beamtenstand in Prikasen und Behörden 138 Turtschaninow, ein aufstrebender adliger Unternehmer 140 Verarmter Landadliger ist Hüttenwerksverwalter 143 Der Pope am Kupferberg 144 Kaufmannsstand und Stadt 146 Bauer oder Arbeiter? Bergleute und Hüttenwerker unter gutsherrlichen Bedingungen 149 Siebtes Kapitel Wie am Kupferberg aus Bauern Bergleute und Fabrikarbeiter werden. 153 Arbeitskräftemangel. Staat zwingt Pachtbauern zur Arbeit in Fabriken und Bergwerken 153 Unternehmer Turtschaninow kauft Possessionsbetriebe und Arbeiter 154 Kritik des Unternehmers an den verschriebenen Arbeitskräften 156 Ausländische Fachkräfte genügen Turtschaninows Anforderungen nicht 159 Wege der Beschaffung neuer Arbeitskräfte 160 Turtschaninow beschäftigt verschriebene Bauern des Staates 162 Arbeitsbedingungen in den Hüttenwerken 163 Arbeitsalltag in dem gefürchteten Kupfererzbergwerk 166 Aufbegehren und Aufstände. Die Figur Dunjacha aus „Die Katzenohren“ 168 Flucht als Ausweg, der Zwangsarbeit zu entkommen 171 1861: Aufhebung der Leibeigenschaft verändert Arbeitskräftesituation 172 Achtes Kapitel Steinhandwerk und das Ende der Herrin des Kupferberges 175 Industrialisierung und Handwerk in der Kupferbergregion 175 Kunsthandwerk und Malachitbearbeitung im Hüttenwerk Sysertskij Sawod 178 Das Malachithandwerk in der Hauswerkstatt 179 Arbeitsbedingungen bei der Malachitbearbeitung 182 Nedokormysch und Prokopjitsch – zwei Malachitmeister aus der Erzählung „Die Edelsteinblume“ 183 Herrin sucht Malachitmeister Nedokormysch auf 184 Anfänge des industriellen Steinmetzgewerbes in Sewerskij Sawod 186 Steinmetzfabrik Mramorskoje beliefert Steinschleiferei in Jekaterinburg 188 Schürfgewerbe am Kupferberg und anderenorts 190 Handwerksmeister und Kunsthandwerker in Feinschleifwerkstätten 192 Dämonin besucht Mitja, Meister im Schleifen von Edelsteinen 196 Was den Malachitmeister Shelesko und die Herrin des Kupferberges verband 197 Stolz und Selbstbewusstsein – Vermächtnis der Herrin des Kupferberges 199 Neuntes Kapitel Alte Mythen und neuer Mythos 205 Pawel Bashow (1879-1950) 210 Zehntes Kapitel Pawel Bashow: Die Grasfalle 217 Bibliographie 235

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