Beschreibung
Das Konzept der Markteffizienz steht im Zentrum moderner neoklassischer Betrachtungen finanzwirtschaftlicher Fragestellungen. Es ist auch Gegenstand eines umfangreichen empirischen Forschungsprogramms. Durch die Aufdeckung immer neuer Anomalien befindet sich die Markteffizienzthese zur Zeit allerdings in der Krise. Die vorliegende Arbeit überprüft die in der Literatur vorgeschlagenen Ansätze zur Erklärung der Kapitalmarkt-Anomalien als Versuche, einen Ausweg aus der Krise zu finden und stellt diesen einen liquiditätspräferenztheoretischen, monetär-keynesianischen Lösungsweg gegenüber, welcher die jeweilig intuitiv plausiblen Komponenten der neoklassischen Ansätze vereint: rationale Schwankungen der Ungewissheitsprämie werden zugelassen, gleichzeitig wird der Einfluß kognitiver Beziehungen berücksichtigt. Es wird gezeigt, dass weder der Rekurs auf Nicht-Stationarität der Risikoprämie seitens der Effizienzanhänger noch die Miteinbeziehung psychologischer Einflussfaktoren seitens ihrer neoklassischen Gegner eine konsistente Erklärung beobachteter Kursentwicklungen liefert. Dagegen erweist sich die Betrachtung der Preisbildung als monetäres Phänomen für die Auflösung der empirischen Anomalien als fruchtbar.