Beschreibung
Der moderne Mensch hat, wie der Physiker und Philosoph Carl Friedrich von Weizsäcker gesagt hat, mit Wissenschaft und Technik das Wagnis einer Erkenntnis ohne Liebe unternommen. Descartes sah den Leib des Menschen als eine Maschine an, die man mit den nötigen Kenntnissen beliebig lange in Betrieb erhalten kann. Seit diesen Worten sind gut 300 Jahre vergangen, die Atombombe ist gebaut worden und hat ihren Schrecken über die Menschheit gelegt. Aber die Menschen träumen weiter vom Sieg der Technik über die Natur und verdrängen ihre eigene Sterblichkeit. Sie setzen auf die machtförmige Wissenschaft und überlassen der Liebe höchstens den zweiten Platz in ihrem Leben. Die Bibel fordert uns heraus, dieses unser Denken in Frage stellen zu lassen und zu ändern. Wir sollen uns auf die überraschende Botschaft einlassen, daß Gott zwar allmächtig ist, aber daß er vor allem die Liebe ist und daß er deshalb nicht einfach die Wirklichkeit nach seiner beliebigen Willkür beherrscht, sondern der menschlichen Freiheit Raum zur Entfaltung läßt. Gott zieht seine eigene Freiheit und Macht zurück, um uns Raum zu geben - sogar zum Missbrauch unserer Freiheit.
Autorenportrait
Prof. Dr. Axel Schmidt, geb. 1961, studierte 1980-1986 in Münster und Pamplona kath. Theologie und promovierte 1989 in Freiburg über die Christologie Martin Luthers. Danach war er im Bistum Münster in verschiedenen Gemeinden seelsorglich tätig. Er habilitierte sich 2002 an der Theologischen Fakultät Paderborn mit einer Kritik des Naturalismus.