Beschreibung
Der Kulturreporter Helmut Schödel, ein Oberfranke, der im 2. Wiener Gemeindebezirk lebt, gibt mit seinen brillanten Reportagen den deutschen Lesern Kunde von einem Österreich jenseits der neuen glatten Zombiewelt. Dazu gehören Manfred Deix, der Mann mit dem bösen Strich, und der Sänger und Dichter Ernst Molden, der weiß: „Der Wind is a Wiener“, aber auch alte Freudenmädchen, eine Hundetherapeutin und ein Juwelenbetrüger. Mit dem Filmregisseur Peter Kern reist Schödel nach Salzburg zum einstigen Weltstar Helmut Berger, der dort in einem schäbigen Apartment haust, und er trifft den Tierretter Michael Aufhauser, dessen Philosophie heißt: Tierschutz ohne Menschenschutz macht keinen Sinn. Über allem aber steht bei Schödel das Bekenntnis zum „Grätzl“ am Praterstern, dem legendären Rotlichtbezirk, und zu seinen warmherzigen Wirtinnen, Frau Elke im Café Heine und Frau Eleni im Dogenhof. Die 23 Geschichten, erzählt mit viel Empathie, bei Bedarf auch wütender, sind Zeugnisse einer Feuilletonkultur, die vom Aussterben bedroht ist – und überdies viel zu schade, um nur von Schödels Zeitungsfans genossen zu werden. Deswegen gibt es sie jetzt als Buch mit dem Vorwort des Berliner Zeitungsverlegers Jakob Augstein.
Autorenportrait
Helmut Schödel
geb. 1950 in Hof/Oberfranken. Autor, Dramaturg, Theaterkritiker. Reportagen und Portraits für „Die Zeit“, „Süddeutsche Zeitung“ und „Der Freitag“. Buchveröffentlichungen u.a.: „Meine Wut seid ihr! Unter Dichtern, Huren und im Wald“ (1993), „Seele brennt. Der Dichter Werner Schwab“ (1995), „Ein Staat braucht einen Mörder. Udo Proksch und die ‚Lucona’-Obsession“ (1998)