Beschreibung
Die rechtliche Gleichstellung von Kunst und Wissenschaft war neben der Einbindung der Studierenden und des akademischen Mittelbaus in Entscheidungsprozesse die wichtigste Auswirkung des Kunsthochschul-Organisationsgesetzes (KHOG) von 1970 auf die ehemaligen Musik- und Kunstakademien in Österreich.
Die Archivleiter*innen der Universitäten für Musik und darstellende Kunst in Graz, Salzburg und Wien sowie der Universität für angewandte Kunst Wien nahmen das 50-Jahr-Jubiläum der Implementierung des KHOG zum Anlass, den Anfängen von Selbstbestimmung, Mitsprache und Gleichstellung in ihren Institutionen nachzuforschen – allesamt brisante Themen, die auch aktuell wieder an den Universitäten diskutiert werden. Neben Originaldokumenten tragen
Stimmen von Zeitzeug*innen zur Lebendigkeit der historischen Blickwinkel bei.
Die vielfältigen Beiträge spannen einen Bogen von den Ursprüngen und Entwicklungen der Konservatorien im 19. und 20. Jahrhundert über den Entstehungsprozess und die Herausforderungen der neuen Strukturen an den einzelnen Hochschulen bis zu den Auswirkungen, Entwicklungen und Perspektiven, die diese mit sich brachten und auch heute noch bringen.
Autorenportrait
Mit Beiträgen von: Heinz P. Adamek | Thomas Ballhausen | Eugen Banauch | Hildegard Fraueneder | Ingeborg Harer | Silvia Herkt |
Freia Hoffmann | Michael Kahr | Susanne Kogler | Julia Mair | Severin Matiasovits | Elisabeth Nutzenberger | Susanne Prucher | Erwin Strouhal
Inhalt
Geleitworte der Rektor*innen
Timeline
Vorwort der Herausgeber*innen
Einleitung
I. Vorgeschichte(n)
Freia Hoffmann
Auf dem Weg zur Hochschule. Institutionelle Ausbildung im
deutschsprachigen Raum
Erwin Strouhal
Musikalische Hochschulen – Utopien des 19. Jahrhunderts
Severin Matiasovits
Das große Scheitern – Die (Fach-)Hochschule für Musik
und darstellende Kunst (1924–1931)
II. Aus Akademien werden Hochschulen
Susanne Prucher
Die Akademie Mozarteum wird Hochschule: Strukturänderungen im
Kontext von Kunst, Wissenschaft und Demokratisierung
Susanne Kogler
Von der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Graz zur
Hochschule: Hintergründe, Ziele, Persönlichkeiten
Severin Matiasovits
Die Hochschulwerdung der Akademie für Musik und darstellende
Kunst Wien – 50 Jahre Kunsthochschul-Organisationsgesetz
Silvia Herkt
Universität für angewandte Kunst Wien / Die Angewandte und das
Kunsthochschul-Organisationsgesetz (KHOG): Weg und Wirkung
Heinz P. Adamek
Die ‚Hohe Schule‘ der angewandten Kunst – im Wandel der
Gesetzeslandschaft Österreichs seit 1945
III. Vielfältige Entwicklungen – Neue Perspektiven
Julia Mair
Entwicklung von Kunst und Wissenschaft in den frühen
1970er-Jahren: die Grazer Spezialforschungsgebiete zwischen
Wissenschaft und Kunst
Michael Kahr
Jazz in Graz in den frühen 1970er-Jahren: Institutionen,
Personen, Entwicklungen
Ingeborg Harer
Vera Schwarz (1929–1980) oder 1970 und die Folgen. Ein
Bericht aus der Perspektive einer weiblichen Führungskraft an
der damaligen Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz
Elisabeth Nutzenberger
Die erste Institutsgründung an der Hochschule für Musik und
darstellende Kunst Mozarteum – Das Institut für musikalische
Grundlagenforschung
Hildegard Fraueneder
Die Gründung der Abteilung für Kunsterziehung an der Hochschule
Mozarteum. Hintergründe – Ziele – Resonanzen
Thomas Ballhausen, Eugen Banauch
„Bitte nicht vergessen“: Ausblick für künstlerische Forschung als
künstlerische Forschung
IV. Quellen und Dokumente
Inaugurationsrede von Paul Schilhawsky,
Hochschule Mozarteum, am 19. Juni 1971
Inaugurationsrede von Carl Unger, „Weg und Ziele
der Hochschule für angewandte Kunst“, am 3. Dezember 1971
im Österreichischen Museum für angewandte Kunst
Auszüge der Inaugurationsrede von Georg Pirckmayer, Hochschule
für Musik und darstellende Kunst Wien, am 20. Oktober 1971
Aufgaben und Probleme der Kunsthochschule:
Aus der Inaugurationsrede des Rektors
der Musikhochschule Graz, Prof. Korcak
Auszüge aus einem Interview mit dem Altrektor der mdw,
Gottfried Scholz, betreffend das Kunsthochschul-Organisationsgesetz
Die Anfänge der Grazer Hochschule:
Friedrich Korcak und Hermann Becke erinnern sich
V. Anhang
Kurzbiografien der Autor*innen
Sonstiges
Sonstiges