Beschreibung
Beim Umgang mit literarischen Texten auf institutionalisierter Ebene wird stets ein Zweck verfolgt. In der konstruktiven AuseinanderSetzung mit Literatur in Schule, Universität und in den Medien soll einem Bildungsideal entsprochen werden. Welche konkrete Vorstellung sich hinter diesem Ideal verbirgt, ist nicht einheitlich festgeSetzt. Unabhängig von der funktionalen Ausrichtung der jeweiligen bildungskonzeptionen sehen sich alle Literaturvermittler zwei eng miteinander verbundenen Fragen gegenübergestellt. Dabei handelt es sich um die Selektions- und die Wertungsfrage. Es gilt, aus der Vielzahl von Autoren und Werken diejenigen auszuwählen, die für die UmSetzung einer anvisierten Bildungsidee als besonders wertvoll erachtet werden. Damit wird bereits das immer aktuell bleibende Kanonproblem aus pädagogischer Sicht deutlich. Aus mehreren Gründen erweisen sich ausgewählte Gedanken Theodor W. Adornos in diesem Kontext als fruchtbar und stützen den Verlauf der vorliegenden Arbeit, die sich als Beitrag zur Theorie der literarischen Kanonbildung versteht.