Beschreibung
In den Mundartgedichten Anton Günthers (1876–1937) hat das Heimat- und Naturgefühl
der Erzgebirger seinen gültigen, anrührenden Ausdruck gefunden. Der volksliedhafte
Zauber so zeitloser Lieder wie Derham is derham, Feier ohmd oder Wu de Wälder haamlich
rauschen ist bis heute lebendig geblieben. Die Stimmungslage dieser wunderbar schlichten
Verse und Melodien reicht von lebensfroher Heiterkeit bis zu verhaltenem Schwermut. Als
Deutschböhme in Gottesgab, dem heutigen Boží Dar, geboren, musste Anton Günther
erleben, wie seine Gebirgsheimat in die Wirren bedrohlicher Zeitumstände geriet. Mit
Liedern wie Deitsch is mei Liedel ermutigt er seine Landsleute, als nationale Minderheit den
eigenen Traditionen die Treue zu halten. Wo er seine Lieder vortrug, wurde er begeistert
gefeiert. Und doch fand dieses erfüllte Künstlerleben unter dem Druck der Zeitereignisse
ein tragisches Ende.
Erstmals wird der rauhe, intensiver Lebensweg des Sängers des Erzgebirges umfassend
und detailliert dargestellt. Zugleich ist diese Biographie der Versuch, dem innersten Wesen
dieses in seiner Einfachheit so genialen Menschen nahezukommen.
Die nun vorliegende Neuauflage aus dem Verlag Tschirner & Kosova wurde komplett
überarbeitet und ergänzt um ein Kapitel mit Anmerkungen der Autoren zu Anfragen von
Lesern.
Zwei im Stadtarchiv Annaberg-Buchholz entdeckte Originalbriefe Anton Günthers runden
diese außergewöhnliche Biografie ab.