Beschreibung
Können leerstehende Wohnungen nicht verheilende Wunden sein? Sind Städte und Dörfer amputiert worden durch den Wegzug meist junger Menschen? Welche Geschichten erzählen Konsumruinen, mit Brettern vernagelte Kaufhallen, verwaiste HO-Geschäfte, geschlossene Restaurants und Kulturhäuser? Welche Bedeutung haben Denkmäler fu?r den Frieden, sowjetische Ehrenmale und Friedhöfe? An was erinnern sich Menschen, die in einer MTS- oder DSF-Straße wohnen? Welche Bilder entstehen in Köpfen beim Anblick einer Ru?sselrutsche oder einer Bummi Kinderkrippe? Ist der 1944 im KZ Buchenwald ermordete Vorsitzende der Kommunistischen Partei Deutschlands, Ernst Thälmann, weiterhin ein Held?
Die Deutsche Demokratische Republik hinterlässt bis heute Spuren im öffentlichen Raum. Typisch kommunistische Straßennamen, zerfallende Fabriken, leerstehende Häuser oder Werbeflächen erinnern an vergangene Zeiten. 2020 beginnt der Fotochronist Daniel Biskup diese Spuren zu dokumentieren. Biskups Zeitzeugnisse lassen den Betrachter die Lebenswirklichkeit der DDR erahnen und schlagen eine Bru?cke fu?r den Austausch der Menschen zwischen Ost und West.