Beschreibung
Zukunftsfroh begann 1955 der Aufbau des Neuen Hoyerswerda. Voller Hoffnung und Tatendrang zogen tausende Arbeiter für das Kokskombinat Schwarze Pumpe, Schriftstellerinnen wie Brigitte Reimann oder Künstler wie Gerhard Gundermann in die Modellstadt. Eine neue Stadt für neue Menschen wurde geplant, mit neuen Formen des industriellen Bauens experimentiert und überraschend öffentlich über Urbanität und Lebensqualität in der sozialistischen Stadt diskutiert.
Facettenreich zeichnet Felix Richter das Entstehen des Stadtbilds und die lebhafte Debatte nach. Anhand von Plänen, Architektur, Kunst und Zeitzeugenberichten zeigt er zum ersten Mal umfassend die Visionen der Aufbaujahre, den medialen Diskurs und nicht zuletzt die grundlegende Erneuerung des städtischen Ideenhaushalts in den1970er Jahren: vom Zukunfts- zum Geborgenheitsversprechen, von der Kultur- zur Freizeitstadt veränderten sich das städtische Leitbild und die sozialistische Gesellschaftsutopie.