Beschreibung
Dieses Buch greift tief ein in die Fußball-Vereinsgeschichte der Großstadt Halle und darüber hinaus Mitteldeutschlands. Indem mehrere tausend Schriftstücke aus sechs mitteldeutschen Archiven erstmalig ausgewertet wurden, entsteht ein völlig neues Bild über die Herkunft und die Entwicklung des Fußballs in der Stadt seit den 1890er-Jahren bis 1945. Tradierte, hundert Jahre alte, auch umstrittene Ansichten zu diesem Fußball werden durch ein neues Gerüst der Fakten vielfach über den Haufen geworfen. Erstmalig wird beschrieben, wie der erste Fußballverein der Stadt, der Hallesche FC 1896, aus dem TSpV der Franckeschen Stiftungen und aus dem Verein für Volkswohl entstand. Wie die "kleinen Friesen" 1905 aufstiegen zum "großen HFC" und wie die "Traum-Zehn" des halleschen Fußballs 1917 in Dresden Mitteldeutscher Meister wurde. Noch nicht genannte und bekannte Fußballernamen begegnen uns. Voran Professor Franz Hammerschmidt, der Begründer des Fußballs in Halle. Und seine Schar der "Stiftungsspieler". Die Zäsuren von 1905/1906 und 1919/1920 mit ihren bisher nicht bekannten Querelen werden offengelegt. Welche Rolle spielten Paul Albrecht und Johannes Hädicke? Ein besonderes Thema wird erstmalig behandelt: der hallesche Fußball im Ersten Weltkrieg. Ein Geheimnis des deutschen Fußballs wird gelüftet: Was bedeutete FEA-Fußball? Der aber nur in Halle und in Mitteldeutschland gespielt wurde! Auf dokumentarischer Grundlage wird nachgewiesen, dass der HFC von 1896 als führender deutscher Fußballverein 1919 abgemeldet wurde. Und wie, mit welcher Strategie des deutschen Sports, der VfL Halle 96 als Nachfolgeverein entstand. Neues wird zum Mythos und zum Untergang des HFC Wacker 1900 mitgeteilt. Dem "Stadtverein", dem "Judenverein", der deshalb von der Gestapo verfolgt wurde. Und warum es nach 1945 keinen "Rechtsnachfolger" geben konnte. Ein spannendes Spiel, das sich zur Dramatik steigert, wird angepfiffen.
Autorenportrait
Zu Beginn einer Lesung während der Leipziger Buchmesse 2015 stellte sich der Autor mit den Worten vor: "Mein Vater war ein humorvoller bukowinischer Tischler. Meine Mutter eine Köchin. Zu ihren Spezialitäten gehörten Thüringer Klöße, der Gänsebraten und das Schittchen. Weil das Schittchen in Deutschland keiner kennt, nicht einmal der Duden, habe ich es, zusammen mit einem weihnachtlichen Gänsebraten, in "Ex Cathedra", 2015, beschrieben." Jürgen Hermann wurde 1942 in Geschwenda am Nordhang des Thüringer Waldes geboren. Nach dem Abitur in Ilmenau studierte er in Jena und Halle Geschichte und Germanistik. In Halle wurde er zum Geschichtsprofessor berufen. In seinen wissenschaftlichen und literarischen Veröffentlichungen versteht er sich als "Historikergermanist", weil er seine Themen gern erzählt. Zum Beispiel "Die Seminargruppe des Ignatius "Kniling". Die Erzählung gerät am Ende zum Krimi, weil sein Studienfreund in Jena von der Stasi verfolgt und zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Seit 2000 braucht der Autor einen Rollstuhl als Lebenshilfe. Dennoch pflegte er gemeinsam mit seiner Tochter jahrelang seine schwerkranke Ehefrau. In der Anthologie "Mein Kopf, das Buch und Ich", 2014, wird das dramatische Schicksal im Essay "Doch manchmal muss ich weinen" beschrieben. 2016 veröffentlichte Jürgen Hermann in der Münchener Anthologie "wintermärchenhaft" die satirische Geschichte "Herr Wolpertinger, Herr Rasselbock und ihre Freistaaten. Gemeint sind die Fabelwesen aus Bayern und Thüringen. Zur Leipziger Buchmesse 2017 erscheinen in der Berliner Anthologie "Prosa de Luxe" die "Dresdener Barrieren". In diesem Essay beschreibt der Autor seine persönlichen Erfahrungen, die er ab Oktober 2014 bis Mai 2016 jeden Montagabend mit Pegida gesammelt hat. Dem nun vorliegenden Werk "Kleine Friesen - großer HFC" liegt eine jahrzehntelange Forschung zugrunde. Schon seit langem bezweifelte Jürgen Hermann die gängige Darstellung der Fußballgeschichte der Stadt Halle zwischen 1896 und 1945. Jürgen Hermann ist verwitwet, hat zwei Kinder, zwei Schwiegerkinder und vier Enkel.