Beschreibung
Wer weiß heute noch, dass der Tabak – das „badische Gewächs“ – einst die Lebensgrundlage vieler Menschen in den ländlichen Regionen am Oberrhein darstellte? Dass neben dem Tabakanbau die Herstellung von Zigarren zahlreichen kleinbäuerlichen Familien ihre wirtschaftliche Existenz sicherte? Am Beispiel von zwei nordbadischen Dörfern (heute eine Doppelgemeinde) werden Entwicklung und Organisationsformen des Tabakanbaus und -handels näher beleuchtet.
Von der Geschichte der ländlichen Zigarrenindustrie mit ihren Licht- und Schattenseiten handelt der Hauptteil dieses Buches. Aus der jüngeren Vergangenheit berichten ehemalige Zigarrenarbeiterinnen und -arbeiter selbst, wie sie ihr Alltagsleben „zwischen Fabrik und Feldarbeit“ bewältigten. Auf der Grundlage einer wissenschaftlichen Auswertung von umfangreichem Quellenmaterial entwirft die Autorin ein abwechslungsreiches Bild einer wichtigen Phase der ländlichen Industrialisierung – auch sie ist ein Stück Heimatgeschichte dieser Region.