Beschreibung
Im Jahr 1719 reiste Zar Peter der Große durch Holland, um Kunstwerke für sein erstes Museum in St. Petersburg zu erwerben. Dabei wurde er auf Maria Sibylla Merian aufmerksam. Von dem ungewöhnlichen Farbenreichtum und der Detailtreue ihrer Aquarelle war er so begeistert, dass er sie sofort kaufte. Damit hat er einen guten Riecher bewiesen, denn Merians Publikationen ihrer Aquarelle und Stiche mit ihren schriftlichen Beobachtungen wurden noch zu ihren Lebzeiten ein großer Erfolg. Neuere Ansätze in Kunst- und Naturwissenschaften erbrachten ein geschlossenes Bild von Leben und Werk der Maria Sibylla Merian und ermöglichen es uns heute, die Geschichte einer Sammlung vom Entstehen ihrer Exponate bis in unsere Zeit zu verfolgen. Die in dieser Ausgabe vorgestellte Sammlung umfasst 50 ganzseitige und 146 weitere Aquarelle aus der gesamten Schaffenszeit der Künstlerin. Neben dem bestechenden Illustrationsteil Blumen, Pflanzen und Raupen, Schmetterlinge, Mineralien und Fossilien, Schnecken, Krebse und andere Meerestiere sind die wissenschaftlichen Kommentare zu den Blättern von besonderem Interesse. Mit einer Einführung der Kunsthistorikerin Dr. Elisabeth Klotz.
Autorenportrait
Maria Sibylla Merian gehört zur jüngeren Frankfurter Linie der aus Basel stammenden Familie Merian und wuchs in Frankfurt am Main auf. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie von ihrem Stiefvater Jacob Marrel, einem Schüler des Stilllebenmalers Georg Flegel. Bis 1670 lebte sie auch in Frankfurt, danach in Nürnberg, Amsterdam und Westfriesland. Durch den Gouverneur von Surinam, Cornelis van Sommelsdijk, wurde sie angeregt, ab 1699 eine zweijährige Reise in diese niederländische Kolonie zu unternehmen. Nach Europa zurückgekehrt, publizierte Maria Sibylla Merian ihr Hauptwerk "Metamorphosis insectorum Surinamensium", das sie als Künstlerin berühmt machte. Wegen ihrer genauen Beobachtungen und Darstellungen zur Metamorphose der Schmetterlinge gilt sie als wichtige Wegbereiterin der modernen Insektenkunde.