Beschreibung
Das weitläufige Land ist von uns planmäßig durchwandert worden, und dadurch ist es nicht nur dem Zeichner gelungen, in vier größeren Reisekomplexen Verwandtes zusammenzustellen, sondern auch die Beschreibung konnte bei jeder der vier Wanderungen den Faden der örtlichen und geschichtlichen Schilderungen, nur selten abbrechend, von Gegend zu Gegend fortführen und das, was die bildliche Darstellung beiseite lassen mußte, durch das Wort flüchtig andeuten. Dabei war freilich das Land anders aufzufassen und die Beschreibung in andrer Ordnung vorzunehmen, als es der Topograph getan haben würde. Dieser hätte etwa mit dem höchsten Teile des Landes begonnen und wäre von jenem zu den niedrigern Gebirgen, Hügeln und Ebenen hinabgestiegen; er hätte den Hauptfluß des Landes von seiner Quelle bis zum Ausflusse ununterbrochen verfolgt und, wo es irgend möglich gewesen wäre, eine Totalübersicht, ein Rundgemälde des Landes geliefert. Wer aber den Beschauer vom Kleineren zum Größeren, vom Lieblichen zum Erhabenen, von der bescheidenen Landschaft zur romantischen Naturszene führen möchte, muß einen andren Weg einschlagen und kann seine Bilderreihe nicht einer wissenschaftlichen Ordnung unterwerfen. [Aus dem Vorwort des Autors]
Autorenportrait
Gustav Schwab (1792-1850) gehörte als Schriftsteller zur Schwäbischen Dichterschule. Er besuchte das Gymnasium in Stuttgart und studierte ab 1809 an der dortigen Universität zunächst zwei Jahre Philologie und Philosophie, später dann Theologie. 1817 erhielt er eine Professur für alte Sprachen am Eberhard-Ludwigs-Gymnasium in Stuttgart. Anfang 1828 trat er in die Redaktion des Verlages von Johann Friedrich Cotta ein, der das Morgenblatt für gebildete Stände verlegte. Mit dieser literarischen Schlüsselposition wurde er zu einem Mäzen für jüngere Autoren. 1837 übernahm er das Pfarramt im Dorf Gomaringen am Fuß der Schwäbischen Alb. 1841 erhielt er das Stadtpfarramt von St. Leonhard in Stuttgart, 1842 wurde er Dekan und 1845 Oberkonsistorialrat der höheren Schulen in Württemberg. 1847 wurde er mit dem Ehrendoktor der Theologie der Universität Tübingen ausgezeichnet.