Beschreibung
Kaum ein anatomisches Institut ist inniger mit dem Schicksal seines Gründers verwoben als die Dr. Senckenbergische Anatomie in Frankfurt am Main. Johann Christian Senckenberg stiftete den Bau nicht nur, sondern eröffnete ihn auch - allerdings höchst unfreiwillig als Leichnam und Objekt der forensischen, gerichtsmedizinischen Anatomie. Die lebendige, mitunter makabre und gelegentlich heitere, phasenweise aber sehr dunkle Vor- und Nachgeschichte der 1772 eröffneten Anatomie ist in diesem Band versammelt. Der schnellen Orientierung dient eine Übersicht, danach folgen Einzelbeiträge zu verschiedenen Aspekten dieser abwechslungsreichen Historie. Der Fokus liegt auf dem Alltagsbetrieb und den Alltagsproblemen der Anatomie in Forschung und Lehre; von hagiographisch-heroischen Anatomen- und Anatomiegeschichten wurde abgesehen. Zahlreiche Bild- und Archivdokumente, die bislang unveröffentlicht waren, machen die Texte anschaulich. Der Band bietet darüber hinaus in seinem umfangreichen Endnotenapparat eine Übersicht über die verstreute und unvollständige Quellenlage zur Geschichte der Dr. Senckenbergischen Anatomie.