Beschreibung
Wenn wir an Festplätze denken, haben wir sofort die heutigen Großveranstaltungen mit gigantischen Fahrgeschäften und riesigen Bierzelten vor Augen. Wie aber sah ein Festplatz vor rund hundert Jahren aus? Der Kultursoziologe Sacha Szabo öffnet ein Fenster in die Vergangenheit und zeigt anhand der Dresdner Vogelwiese, die über eine einzigartige Ausgewogenheit von Fahrgeschäften, Schaubuden und Festzelten verfügt, und am Beispiel von historischen Abbildungen, wie sich die modernen Massenvergnügungen entwickelten. Das Buch ist nicht nur eine Kulturgeschichte, sondern gleichzeitig auch eine Kulturphilosophie des Vergnügens. Die unterschiedlichen Attraktionen stellten das Gewohnte des Alltags buchstäblich auf den Kopf und verunsicherten auf diese Weise die Besucher in ihrem Selbstverständnis. Die Erlebnisse in dieser Vergnügungswelt stehen somit auch in einer romantischen Tradition des »Sich-selbst-Vergessens«, was bis heute im Begriff »Schaubudenromantik« anklingt.
Autorenportrait
Dr. Sacha Szabo ist Soziologe am Institut für Theoriekultur Freiburg. Er promovierte mit einer Arbeit über Jahrmarktsattraktionen und gilt als einer der führenden Festforscher in Deutschland. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf Alltagsphänomenen und -artefakten. Seine These: Diese scheinbar banalen Dinge haben das Potenzial ein Tor in ein Jenseits des Alltags zu öffnen.