Beschreibung
Manchmal habe ich das Gefühl, Blicke in mein von der Stasi dokumentiertes Leben verhalten sich wie eine Kettenreaktion: Sobald ich eine Seite aus den Akten anfasse, ergeben sich neue Querverbindungen und Fragen. Wie geht man damit um? Da ist einerseits der Wunsch nach Klarheit, andererseits aber auch eine Angst vor neuen Wunden.
Lothar Rochau
Es ist wohl fast beispiellos, dass einer, der in der DDR Berufsverbot von seiner Kirche erhielt, bespitzelt, eingesperrt und in die BRD freigekauft wurde, unmittelbar nach der Wende freiwillig dahin zurückgeht, wo ihm so übel mitgespielt wurde. Doch als Lothar Rochau die Nachrichten vom Mauerfall hörte, kehrte er sofort nach Halle zurück, begann sich, nachdem er in der DDR wieder eingebürgert wurde, politisch zu engagieren.
Die Geschichte des bekannten Regimekritikers Lothar Rochau ist eine Geschichte über Mut und Verrat in Ost und West, über Vergebung und offene Wunden. Und es ist eine Geschichte über die evangelische Kirche in Ost und West, die zeigt, dass auch christliche Institutionen in dieser Zeit nicht immer ein Rückhalt für ihre Angehörigen waren.
Rezension
»Ein bemerkenswertes Buch.«
Benedikt Vallendar, Tabularasa, 23. Oktober 2023
»Dieses Buch besticht durch eine Authentizität und Stringenz, die erahnen lässt, dass hier ein Zeitgenosse unterwegs ist, bei dem Worte und Tun weitgehend nicht diplomatischen Rücksichten geschuldet sind.«
Joachim Goertz, Heute und Gestern, 18. August 2021
»Seine bewegende Lebensgeschichte hat Rochau jetzt aufgeschrieben.«
Britta Bürger, Deutschlandfunk Kultur, 4. November 2021
»Lothar Rochau hat eine nüchterne Bilanz seines bewegten Lebens in einer aufregender Zeit vorgelegt.«
Gerold Hildebrand, Gerbergasse 18, 3/2021
»Die Jahre in Halle-Neustadt, die Haft-Monate, die Jahre danach: Das ist eine zeitgeschichtlich genaue und erhellende Lektüre, die viele Details bietet.«
Christian Eger, Mitteldeutsche Zeitung, 24. Juni 2021