Beschreibung
»Scheingleichheit« fragt danach, wie man mit einer hegemonialen Sprache und einem hegemonialen Sprechen umgehen kann. Die Ideen sind ja schon verpflanzt, das Zuckerrohr schon gesät, geerntet, verpackt und verschifft, der Mund schon erobert, das Blut schon geflossen, aus dem Kopf sprechen sich fremde Gedichte. Divya Victor erforscht eine neue Sprachpolitik und Sprechpraxis – in der Sprache der Kolonialmacht, im Sprechen ihrer Mutter, den »Zikaden im Mund« –, die vom Widerspruch angetrieben wird, sich in der Sprache der Kolonialisten von ebendieser zu befreien. In drei lose verflochtenen Essays werden persönliche Erinnerungen und historische Ereignisse, ihre kolonialen Implikationen und Erfahrungskontexte, analytisch verknüpft. Und eine poetische Untersuchung von Sprache/Sprechen in einer postkolonialen, dekolonialisierten Welt unternommen.
Autorenportrait
Divya Victor ist Autorin zahlreicher Bücher, u.a. Kith (Fence, 2017); Natural Subjects (Trembling Pillow Press, 2015), Things To Do With Your Mouth (Les Figues, 2014) sowie der Chapbooks UNSUB (2014), Hellocasts von Charles Reznikoff von Divya Victor von Vanessa Place (2011) und SUTURES (2009). Ihre Texte sind unter anderem in Dusie, Journal of Commonwealth & Postcolonial Studies, Crux und P-QUEUE erschienen. Sie war Mark Diamond Research Fellow am United States Holocaust Memorial Museum, Riverrun Fellow am Archive for New Poetry an der University of California, San Diego und Writer-in-Residence bei LACE (Los Angeles Contemporary Exhibitions). Ihre Arbeit wurde im MoCA (Museum of Contemporary Art, Los Angeles), der Nationalgalerie von Singapur, dem LACE und dem MoMA (Museum of Modern Art) gezeigt und aufgeführt. Divya Victor hat an der State University of New York in Buffalo promoviert und ist Assistenzprofessorin für Poesie und Schreiben an der Michigan State University.