Beschreibung
In zahllosen Schichten schreibt sich die Vergangenheit in unsere Gegenwart ein. Swetlana, eine junge Russlanddeutsche und Doktorandin der Literaturwissenschaft, und Simon, Korrepetitor am Theater, lernen sich in Berlin kennen und lieben, doch ahnen sie nicht, dass ein Verbrechen ihre Schicksale miteinander verknüpft. Swetlanas Großvater Gershom ist Holocaust-Überlebender, den es nach Russland und schließlich Israel verschlägt. Simons Großvater Wieland, Sohn eines KZ-Kommandanten, verdrängt die Erlebnisse seiner Kindheit, macht in Göttingen Karriere als Insektenforscher und heiratet die Unternehmertochter Hilde, eine hellsichtige Intellektuelle und Feministin.
Tobias Schwartz’ breit angelegtes Familienepos erzählt einfühlsam, plastisch und nicht ohne Humor von Menschen, die jeweils ihren Teil historischer Last zu tragen haben. Die Handlung führt in den Regenwald Brasiliens, nach Moskau, Warschau, Tel Aviv und in das fiktive mitteldeutsche Städtchen Bad Soltal, dem, wie es heißt, der Dichter Novalis einst einen Besuch abstattete und in dem die Zeit stehengeblieben zu sein scheint.
Autorenportrait
Tobias Schwartz (geb. 1976) lebt als Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer in Berlin. Sein Debütroman „Film B“ erschien 2007, seine Stücke wurden an verschiedenen deutschen Theatern gespielt. 2013 war Schwartz Stipendiat des Literarischen Colloquiums Berlin, 2015 erhielt er das Albrecht-Lempp-Stipendium Krakau.
Ebenfalls lieferbar: „Nordwestwärts“ (2019) und „Vogelpark“ (2020).