Beschreibung
Reiner Laux war „Zorro, der Gentleman-Bankräuber". 13 Banken hat er „gewaltfrei" erleichtert. Ursprünglich mit dem Ziel, seiner WG aus finanziellen Nöten zu helfen, verstand er seine Bankraube später auch als Protest gegen zweifelhafte Machenschaften im Bankwesen und spendete Teile seiner Beute an soziale Organisationen. Er wurde nie auf frischer Tat ertappt, wegen einer Denunziation 1995 aber in Portugal verhaftet und zu einer achteinhalbjährigen Gefängnisstrafe verurteilt.
In diesem Insiderbuch enthüllt er, was es bedeutet, erst in Portugal und dann in verschiedenen Haftanstalten in Deutschland jahrelang einzusitzen und mit dem System Gefängnis 24 Stunden am Tag konfrontiert zu werden. Dieser schonungslose Bericht macht dem Leser sinnlich erfahrbar, was es heißt, in überfüllten Massenzellen Gesundheit, Geschlecht und Würde vor Mördern, Triebtätern oder Junkies schützen zu müssen. Auch schießt er gegen prominente Gefangene wie
oder
Laux zeigt hautnah, dass das heutige System Gefängnis für die Gesellschaft gefährlich und teuer ist. Denn Gefängnisse produzieren einen beträchtlichen Teil an (Anschluss-)Kriminalität. Deshalb entwickelt er aus seinen unglaublichen Knasterlebnissen sinnvolle Reformvorschläge.
Und dabei liest sich dieses True-Crime-Buch auch noch spannend wie ein wilder Roman ...
Den Lesern, die mal mit einem strafbewehrten Regelbruch liebäugeln, sei ans Herz gelegt: Lest erst dieses Buch und entscheidet dann.
Besprechungsdienst für öffentliche Bibliotheken, ekz-Publikation ID & IN 2018/45
Autorenportrait
Reiner Laux überfiel von 1985 bis 1995 als „Zorro der Gentleman-Bankräuber“ in Deutschland dreizehn Banken. Einen Teil der Beute spendete er an soziale Organisationen. Nach einer Denunziation wurde er 1995 in Portugal verhaftet und in Deutschland zu achteinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. 2003 erlangte er seine Freiheit wieder. In seinem ersten Buch „Hinter blauen Augen. Bekenntnisse eines aufrechten Bankräubers“ (Heyne Hardcore 2014, mit Nachwort von Günter Wallraff) erzählt er die Geschichte seiner Banküberfälle. Sein zweites Buch „Seele auf Eis“ (Solibro 2018) berichtet vorrangig von seinen Gefängniserlebnissen und welche Schlüsse er daraus zieht. Heute arbeitet Laux ehrenamtlich beim Dachverband der Kritischen Aktionäre mit.