Beschreibung
Eine Reise in den Nordwesten Chinas, so wie sie in diesem Buch beschrieben wird, könnte heute kein Tourist mehr unternehmen, denn die Lage in dieser wüstenhaften Region, der Heimat der Uiguren, hat sich drastisch verändert. Schon damals litten die Uiguren unter Diskriminierung und Ungerechtigkeit, doch seit einigen Jahren versucht die chinesische Regierung, ihnen endgültig ihre Identität zu nehmen. Sie sollen ihre Sprache, Kultur und Religion für immer vergessen, werden zu Hunderttausenden in Lager gesperrt, in denen sie lernen, nur noch Chinesisch zu sprechen, Chinesisch zu denken und allein an die Kommunistische Partei zu glauben. Obwohl seit der Erstauflage dieses Buches keine zehn Jahre vergangen sind, scheint es jetzt beinahe zum Zeugnis einer vergangenen Zeit geworden zu sein, als die Uiguren noch Uiguren sein durften.
Autorenportrait
Ingrid Widiarto wurde 1947 in Schleswig geboren. Sie wuchs in Kiel auf, machte in Germersheim ihren Abschluss als Diplom-Übersetzerin für romanische Sprachen und arbeitete als Übersetzerin und Sekretärin, viele Jahre an der Freien Universität Berlin. Durch Familie und Reisen lernte sie unterschiedliche Länder und Kulturen kennen, aber erst die Uiguren berührten sie so sehr, dass sie es sich zur Aufgabe machte, durch Bücher und Geschichten auf die prekäre Lebenssituation dieses Volkes in China aufmerksam zu machen.