Beschreibung
Die tausendjährige Geschichte der Magdeburger Ulrichskirche kann in drei Worten zusammengefasst werden: ottonisch, protestantisch und bekennend. Als Symbol für die Freundschaft zwischen Otto dem Großen und Ulrich von Augsburg versinnbildlicht sie den Beginn unseres deutschen Gemeinwesens. Als Symbol für Unseres Herrgotts Kanzlei steht sie für die fortschrittlichen und humanistischen Entwicklungen im Reformationszeitalter. Als Symbol für die Bekennende Kirche repräsentiert sie den Widerstand evangelischer Christen gegen die NS-Diktatur. Am 5. April 1956 wurde die im Zweiten Weltkrieg ausgebrannte, wiederaufbaufähige und denkmalgeschützte Stadtpfarrkirche mit zwei intakten Türmen aus ideologischen Gründen von den Machthabern des SED-Regimes gesprengt. Am 31. Oktober 2007 gründete sich in Magdeburg ein Förderverein, der den originalgetreuen Wiederaufbau verfolgte und im Juni 2010 hierzu einen positiven Stadtratsbeschluss erwirkte. Hiergegen richteten sich ein Bürgerbegehren und ein Bürgerentscheid im März 2011, wodurch der Wiederaufbau mehrheitlich abgelehnt wurde. Das Kuratorium Ulrichskirche e. V. engagiert sich nach Ablauf der einjährigen Bindungsfrist des Bürgerentscheids im März 2012 weiterhin aktiv für die Pfarrkirche St. Ulrich und Levin in der Mitte der Stadt Magdeburg.
Autorenportrait
Dr. med. Tobias Köppe wurde 1973 in Zerbst/Anhalt geboren und verbrachte seine Kindheit und Jugend in der DDR in Haldensleben bei Magdeburg. Neben einem Medizinstudium in Greifswald und Hannover (1992-1999) absolvierte er ab 1996 ein zweijähriges Parallelstudium der Kunstgeschichte in Braunschweig. Seit 2000 arbeitet er als Plastischer Chirurg im Krankenhaus. Im Januar 2006 erstellte er die Internetseite www.ulrichskirche.de. Am 31. Oktober 2007 gründete er zusammen mit 57 Bürgerinnen und Bürgern den Förderverein Kuratorium Ulrichskirche e. V. in Magdeburg, dessen Vereinsvorsitzender er bis heute ist.