Beschreibung
Die vorliegende Publikation thematisiert die historische Entwicklung des ostfriesischen Ortes Moordorf im 18. und 19. Jahrhundert. Die Siedlung entstand im Rahmen der Moorkultivierung durch den preußischen Staat in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Geschichte von Moordorf ist gekennzeichnet von vielen Vorurteilen, Halbwahrheiten und Legenden, die hauptsächlich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden und bis heute in der Region zu hören sind. Die Bewohner der Kolonie wurden stigmatisiert und als "Zigeuner", preußische Invaliden und fremde Straftäter bezeichnet, die Friedrich der Große im Moor angesiedelt hatte. Der Autor versucht dieses regionalgeschichtliche Phänomen zu erklären und gegebenenfalls ein altes Geschichtsbild zu korrigieren. Es geht letztlich um die Frage, warum die Moordörfler keine Ostfriesen sein durften und "Fremde" bleiben mussten. Der Autor geht dabei über die üblichen Erklärungen zu Armuts- und Stigmatisierungserscheinungen weit hinaus und sucht Erklärungsansätze im Kontext der ostfriesischen Territorialgeschichte sowie der ostfriesischen Mentalität und Identität.
Autorenportrait
Theo Meyer, geboren 1955 in Ostfriesland, nahm nach seinem Abitur und Zivildienst das Studium der Geschichts- und der Sportwissenschaft für das gymnasiale Lehramt in Hannover auf. Er absolvierte ein Referendariat in Hamburg und war danach zunächst als wissenschaftlicher und als pädagogischer Mitarbeiter in verschiedenen Kultur- und Bildungseinrichtungen tätig. Es folgte die Tätigkeit im Schuldienst des Landes Niedersachsen von 2001 bis zum Ruhestand im Jahr 2017. Er ist weiterhin als freier Autor tätig.