Beschreibung
Das Buch der Königstöchter zeichnet die mythischen Geschichten um Medea und Pocahontas nach. Der zweite Band der Pocahontas Reihe untersucht, wie altgriechische 'Königstöchter', die von den Göttern dazu benutzt werden Nachwuchs auszutragen dienstbar gemacht wurden und schließlich als mythische Figuren bis ins Zeitalter der Popkultur und der Werbung tradiert werden. Während Ihr halbgöttlicher Nachwuchs sich am Ende gegen sie wendet und sich im Dienste der göttlichen Väter nützlich macht, sind die Königstöchter mit dem Verlust ihrer Kultur konfrontiert und bleiben als Opfer des männlichen Besitzanspruchs und Landeroberung zurück, ein Schicksal, was scheinbar nur bei Medea durch den Mord am eigenen Kind gewendet werden kann. Klaus Theweleits legendäre Pocahontas Reihe spricht auch immer noch aktuelle Gender-Fragen an und rührt dabei an tradierten Frauenrollen.
Autorenportrait
Klaus Theweleit, 1942 in Ostpreußen geboren, studierte Germanistik und Anglistik. Heute lebt er als freier Schriftsteller mit Lehraufträgen in Deutschland, den USA, der Schweiz und Österreich. Zwischen 1998 und 2008 war Theweleit Professor für Kunst und Theorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Er wurde bekannt durch sein Monumentalwerk Männerphantasien (1977/78), das bei Matthes & Seitz Berlin 2019 in Neuauflage erschienen ist. Rudolf Augstein bezeichnete es im Spiegel nach der Erstveröffentlichung als 'vielleicht aufregendste deutschsprachige Publikation dieses Jahres'.