Beschreibung
In einer Welt, in der jeder Text überall und sofort verfügbar ist, geht es immer weniger um das Schaffen von Neuem als den Umgang mit vorhandenem Text. Kenneth Goldsmith fordert daher, die Möglichkeiten des Internets ernst zu nehmen, die unser Schreib- und Leseverhalten radikal verändern. Inspiration und Expression gehören der Vergangenheit an. Goldsmith fordert das Plagiat und bewusste Unkreativität als radikale Strategien zur Erweiterung der Literatur, die sich seit den Experimenten der klassischen Moderne nicht mehr weiterbewegt hat. Im Gegensatz zum Kulturpessimismus, der Internet und Digitalisierung als Gefahr für die Literatur sieht, heißt er die digitale Welt enthusiastisch willkommen. Kopieren, Programmieren, Automatisieren sind die neuen literarischen Werkzeuge, ihre Genres heißen Plagiat, Remix, Appropriation. Sein epochemachendes Buch, das die erste ernst zu nehmende Poetik seit 50 Jahren ist, wird hier zum ersten Mal auf Deutsch veröffentlicht, ergänzt um ein neues, für die deutsche Ausgabe geschriebenes Kapitel.
Rezension
»Bestechend, wie er es schafft, die Sicht auf digitale Technologie zu drehen. Wo andere genervt sind, wenn jemand in der U-Bahn laut ins Handy plappert, spricht Goldsmith von einem Geschenk, von einer neuen Stufe textuellen Reichtums. Wo Pessimisten die Digitalisierung als Gefahr für Kreative sehen, blickt er auf die Chancen für die Literatur.«
- Vera Linß, Deutschlandfunk Kultur
»Es ist eine Mischung aus Manifest, Poetologie und Kunstgeschichte. Das Buch erzählt zum einen eine komprimierte Geschichte der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Zum anderen, erklärt es das Prinzip, sich selbst künstlerisch ausdrücken zu wollen, für überholt und setzt diesem ein prodkutives Kopieren entgegen.«
- Wolfgang Farkas, Süddeutsche Zeitung
»Kenneth Goldsmith ist nun aber kein Spinner, sondern einer der bemerkenswertesten Denker der Gegenwart. [...] Und nun erscheint sein wichtigstes Buch auf Deutsch: Uncreative Writing versammelt Aufsätze über das Schreiben und Lesen im Zeitalter der Digitalisierung.Dieses radikale Buch darf man getrost als Poetik der Gegenwart bezeichnen.«
- Philipp Holstein, Rheinische Post