Beschreibung
Immer wieder sah ich den Kamin vom Krematorium rauchen, auch hörte ich herzzerreißende Schreie oder sah, wie Häftlinge auf dem Appellplatz zusammenbrachen. Wenn ich dieses Thema meinem Vater gegenüber ansprach und Mitleid zeigte, antwortete er stets mit den gleichen Argumenten, die ich schon aus der NAPOLA kannte. "Mach dir keine Sorgen um diese Elemente. Es sind alles Volksschädlinge, Volksverräter, Kriminelle oder Juden." Mein Vater war der Lagerleiter des KZ Gusen, bekannt als TEUFEL von Gusen. Ich war noch ein Kind, doch sah ich unvorstellbare Grausamkeiten. Walter Chmielewskis Vater ist Kommandant des KZ Gusen, einer Außenstelle des KZ Mauthausen, eingestuft als Vernichtungslager. Der Horror ist dem Jungen allgegenwärtig. In den letzten Kriegstagen gerät der jugendliche Walter selbst an die Front, wird gefangengenommen. Der Autor erzählt in seiner Autobiografie vom grausamen Vater ebenso wie von der mitfühlenden Mutter, dem Großvater, einem Widerständler, den Kriegsgräuel und der folgenden Zeit des Friedens und Aufbaus bis heute. Die Schuld seines Vaters sollte ihn allerdings ein Leben lang verfolgen.