Beschreibung
Seit einigen Jahren ist ein deutlicher Wandel in der deutschen Gesellschaft spürbar: Einerseits ist er gekennzeichnet durch eine massive demographische Entwicklung und durch eine fortschreitende Globalisierung. Andererseits lässt sich in der westlichen Gesellschaft eine verstärkte Individualisierung und Pluralisierung verzeichnen, die eine wachsende Vielzahl von Lebensweisen mit sich bringt. Die aus dem gesellschaftlichen Wandel resultierenden Auswirkungen haben Einfluss auf zahlreiche Lebensbereiche des Einzelnen - so auch auf das Berufs- und Arbeitsleben. Da die berufliche Situation in einem hohen Maße auf die individuelle Zufriedenheit einwirkt, wird es immer wichtiger, bereits in der Schule auf die beruflichen Anforderungen einzugehen, um die Jugendlichen rechtzeitig auf die sich stetig ändernde Arbeitswelt vorzubereiten. Hierfür beschlossen die Wirtschaftsminister der Bundesländer, dass in den Schulen eine sogenannte Kultur der Selbstständigkeit geschaffen werden soll, die Schülerinnen und Schüler befähigt, ihre Lebenswelt selbstständig zu planen und zu gestalten. Eine solche Kultur impliziert eine Ausbildung der persönlichen Selbstständigkeit sowie die Entwicklung einer beruflichen Selbstständigkeit und schließlich eine Auseinandersetzung mit der beruflichen Option einer unternehmerischen Selbstständigkeit. Durch die gesellschaftlichen Veränderungen haben sich auch die Schulklassen gewandelt. Die Heterogenität innerhalb der Schülerschaft hat im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten bezüglich des Alters, der Nationalität, der Kultur und der sozialen Herkunft zugenommen. Auf diese Veränderungen gilt es zu reagieren. Hierfür wurde das Prinzip Diversity Education entwickelt, welches die Zielsetzung verfolgt, die Vielfalt der Schülerinnen und Schüler positiv anzunehmen, die Stärken des Einzelnen herauszuarbeiten und an vorhandenen Schwächen zu arbeiten. In der vorliegenden Arbeit wird die Notwendigkeit eines angemessenen Umgangs mit Diversität unter Berücksichtigung des Ansatzes von Diversity Education beleuchtet. Darüber hinaus wird die Sinnhaftigkeit einer Kultur der Selbstständigkeit in der Lehrerbildung thematisiert sowie eine praxisnahe Umsetzungsperspektive aufgezeigt. Die Verzahnung einer Kultur der Selbstständigkeit und Diversity Education findet in dieser Ausarbeitung erstmals statt. Neben einer detaillierten theoretischen Heranführung wird exemplarisch eine praktische Handlungsempfehlung für die universitäre Lehrerausbildung gegeben.
Autorenportrait
Dr. Rebekka Klein war drei Jahre als Projektleitung im Projekt "KUSS -Schaffung einer Kultur unternehmerischer Selbstständigkeit in der Sekundarstufe I" an der Universität Hildesheim tätig. In dieser Zeit beschäftigte sie sich intensiv mit dem Thema Entrepreneurship Education. Ihr weiterer Forschungsschwerpunkt ist Diversity Education.