Beschreibung
Als Kritiker und Essayist ging Seeler keinem Streit aus dem Weg. Geboren 1896, lebte und agierte er in Berlin. Umtriebig und ideenlustig gründete er 1922 die „Junge Bühne“. Er arbeitete und zankte mit Brecht. Der Film „Menschen am Sonntag“ wäre ohne ihn nicht entstanden. Als Jude verfolgt, zudem homosexuell, tauchte er 1933 unter. 1942 wurde er nach Riga deportiert und dort ermordet. Wer war dieser Moriz Seeler, der Wert darauf legte, dass er kein Moritz war? Ein neues Buch gibt Auskunft über eine faszinierende Persönlichkeit, die unverdient vergessen ist.
Autorenportrait
Wolfgang Jacobsen, geboren 1953, Leiter Forschung und Autor an der Deutschen Kinemathek. Konzipierte und betreute u.a. Filmretrospektiven, Ausstellungen, Lesungen, Symposien. Arbeiten für Hörfunk und Fernsehen. Schreibt über Film und Literatur.
Rezension
"'Er hatte jenes seltene Talent, zu erspüren, wenn etwas Neues nicht nur neu und bloß modisch war, sondern wenn es Perspektiven eröffnete', schreibt Jacobsen in seinem Buch, das auf ausführlicher Quellenforschung basiert. (...) Ein verdienstvolles Buch."
Filmbulletin. Zeitschrift für Film und Kino 3/2016
"Sein Kapitel 'So war es und nicht anders?' ist ein Beispiel für gute Recherchen und kluge Absicherungen. Auch die anderen Kapitel dieser Biografie sind höchst lesenswert, weil sie an einer nicht sehr prominenten Person paradigmatisch den historischen Bruch zwischen der Kultur der Weimarer Republik und den Verbrechen der Nazi-Zeit in Erinnerung rufen."
Hans Helmut Prinzler blog, 11. August 2015