Beschreibung
Der Komponist, Kapellmeister und Theaterleiter Victor Hollaender (1866–1940) war einer der erfolgreichsten Unterhaltungs- und Operettenkomponisten und Mitbegründer des modernen Kabaretts und Revuetheaters. Durch seine Bühnenmusiken für die satirischen Ausstattungsrevuen am Berliner Metropol-Theater – mit bekannten Evergreens wie „Die Kirschen in Nachbars Garten“ und das „Schaukellied“ – wurde er zur musikalischen Stimme Berlins. 1934 emigrierte Hollaender nach Hollywood, wohin bereits sein Sohn, der ebenfalls erfolgreiche Komponist Friedrich Hollaender, geflohen war.
Hollaenders Memoiren reichen von seiner Jugend und den ersten Erfolgen über seine langjährige Karriere in London bis hin zu seiner Glanzzeit in Berlin vor dem Ersten Weltkrieg. Sie schließen mit dem Beginn der Weimarer Republik und seinem Rückzug vom Musiktheater.
Die annotierte Autobiographie wird durch Interviews, Gedichte und weitere Texte von und über Hollaender sowie ein Werkverzeichnis, eine reiche Bildauswahl und eine Audio-CD mit einem historischen Hollaender-Potpourri ergänzt.
Autorenportrait
Alan Lareau ist Professor of German an der University of Wisconsin Oshkosh. Zahlreiche Publikationen zur Geschichte des deutschsprachigen Kabaretts, darunter "The Wild Stage: Literary Cabarets of the Weimar Republic" (1995), "Kurt Tucholsky-Discographie: Schallplatten, Musikkassetten, CDs, 1920-1996" (1997), Veröffentlichungen zu Friedrich Hollaender.
Rezension
"Alan Lareau hat die Memoiren mit vielen Anmerkungen und Fotos versehen. Eine dem Buch beiliegende CD mit vier Stücken gibt einen guten Eindruck von Hollaenders Kompositionen. Neben den Erinnerungen enthält der Band zeitgenössische Texte über Victor Hollaender, auch von seinem Sohn Friedrich. Viele seiner Kompositionen sind längst verschollen. Vielleicht muss er aber nur endlich wieder auf offene, interessierte Ohren stoßen."
Buchtipp in: F.F. dabei – Radio/TV/Freizeit, 29. November 2014
"Alan Lareau hat seine Memoiren mit vielen weiteren Texten, einer biographischen Skizze, seltenen Szenenfotos und Plakaten sowie einer 15-minütigen CD mit Musikbeispielen mustergültig aufbereitet. Alle Fans der '(S)panischen Fliege' an der Volksbühne werden dieses Buch lieben, das viel amüsanter als die 'Feuerzangenbowle' ist und ein weiteres Zimmer im Schatzhaus der Berliner Theatergeschichte beleuchtet."
TheaterGemeindeBerlin / Spielplan 12/2014, online
"Victor Hollaender gab um 1900 in Berlin den Ton an und zählte zu den einflussreichsten Unterhaltungskomponisten im deutschsprachigen Raum. (.) Es war überfällig, an diese musikalische Stimme des wilhelminischen Berlin zu erinnern."
Berliner Morgenpost, Beilage 'Berliner Bühnen', 21. August 2014
"Hollaenders Namen vor der dem Vergesssen zu bewahren, dieser noblen Aufgabe hat sich Herausgeber Alan Lareau mit großem Erfolg angenommen. (.) Entstanden ist ein Blick in gleich mehrere untergegangene Welten. Jubelnder Applaus."
Jüdische Allgemeine, 17. Juli 2014
"Alan Lareau, Professor an einer amerikanischen Universität und ausgewiesener Kenner der Geschichte des Kabaretts, hat ein sehr sensibles Vorwort verfasst und die annotierte Autobiographie des Komponisten herausgegeben. Struktur, Kommentare und Anmerkungsapparat sind vorbildlich, das Layout ansprechend wie überhaupt das ganze Buch hervorragend konzipiert ist und die Verlagsreihe Jüdische Memoiren ideal ergänzt. Die auf der beiliegenden CD befindlichen vier digital aufbereiteten Aufnahmen aus dem Jahr 1932 vermitteln einen guten Eindruck vom Stil des Komponisten."
Info-netz-musik, 22. Mai 2014, online