Beschreibung
Volksaufstände, eine aufgebrachte Jugend, vom Sockel gestürzte Diktatoren, in Blutbädern unterdrückte Hoffnungen und Freiheitswünsche. Sollte die Revolte die digitale Menschheit aus ihrem Traum allseitiger Vernetzung reißen? Doch von welcher Revolte ist hier die Rede? Julia Kristeva geht der Frage nach, was eine Revolte ist - verstanden zugleich als politische Erneuerung, innere Wiedergeburt und ethisches Ideal. Sie gibt dem Denken in der Revolte einen neuen Sinn: auch und vor allem, wenn diese sich fern vom Lärm der Straße und vom Spektakel vollzieht. Für Kristeva sind wir nur wirklich psychisch am Leben, wenn wir uns die Zeit und den Raum für Revolten einräumen: um abzubrechen, zu erinnern, neu zu beginnen. Unter anderem die psychoanalytische Erfahrung, aber auch literarisches Schreiben ermöglichen diese innere 'Revolution'.
Autorenportrait
Julia Kristeva, Psychoanalytikerin, Linguistin, Schriftstellerin, Professorin an der Universität Paris-Diderot, dort Leiterin der Ecole doctorale und des Centre Roland Barthes. Zahlreiche Ehrendoktorwürden internationaler Universitäten. Holberg-Preisträgerin 2004 und Hannah Arendt-Preisträgerin 2006. Viele Buchveröffentlichungen in mehreren Sprachen, bei Brandes & Apsel: Schwarze Sonne. Depression und Melancholie (2. Aufl. 2013).