Beschreibung
Eine Leseprobe finden Sie unter "http://verlag.sandstein.de/reader/98-374_KarlWilhelmOchs"
Wahrhaftig und überzeitlich einfach – die Bauwerke des Architekten Karl Wilhelm Ochs (1896–1988) zeugen von einer Moderne, die nicht radikal ist, sondern Tradition und Landschaftsbezogenheit mit einschließt. Sein Œuvre umfasst unterschiedlichste Typologien, die nicht nur über die vielen Jahrzehnte seines Schaffens vielgestaltig ausgeprägt sind. Alle seine Bauten eint aber der Anspruch, ohne Anklang an geläufige gestalterische Moden zeitgemäße Räume zu schaffen. Nicht selten äußerst funktional, wirken sie keinesfalls nüchtern, sondern durch ihre Komposition, Materialität und Ästhetik künstlerisch ausdrucksstark. Ochs’ frühe Industriebauten für den Elektrotechnikkonzern Brown Boveri & Cie. wurden bereits kurz nach ihrer Errichtung zur Legende. Nach dem Krieg waren seine Institutsgebäude stilprägend beim Wiederaufbau der TH Dresden. Später fanden seine in der Bundesrepublik realisierten Sakralbauten Anerkennung als Beispiele einer »stillen Moderne«. Als Hochschullehrer lehrte Ochs ab 1947 in Dresden und ab 1953 in Westberlin seine Architekturstudenten, das der Authentizität und Gebrauchsfähigkeit ihrer Bauten die gleiche Bedeutung beizumessen sei wie dem künstlerischen Anspruch.
Nach der Übernahme seines Nachlasses trägt die Stiftung Sächsischer Architekten mit der Ausstellung »Karl Wilhelm Ochs. Architekt und Künstler« dazu bei, das heute dennoch nahezu in Vergessenheit geratene Lebenswerk des Architekten und Hochschullehrers wiederzuentdecken. Als dritter Band der stiftungseigenen Schriftenreihe »Beiträge zur Architektur« zeichnet der begleitende Ausstellungskatalog die wichtigsten Stationen seines Lebens nach und gibt seinem umfangreichen Œuvre mit wechselnden Schwerpunkten eine erste Kontur.