Beschreibung
Aus Sicht von Patientinnen und Patienten erscheint das Gesundheitswesen oft undurchsichtig. Wer ist eigentlich wofür zuständig? Soll ich mich wirklich operieren lassen? Was kann ich überhaupt selbst entscheiden und woran soll ich mich dabei orientieren? Die Komplexität des Systems und die strukturelle Informations-Asymmetrie überfordern und verunsichern viele Menschen und führen nicht selten zu einem Gefühl der Ohnmacht. Zwar ist der Zugang zu medizinischem Wissen über digitale Medien heute leicht, die Menge der Informationen aber riesig und unübersichtlich. In dieser Informationsflut können viele nicht mehr zwischen relevant und unwichtig, zwischen wissenschaftlich fundiert und irreführend unterscheiden.
Auch die Leistungserbringer leiden unter der Intransparenz des Gesundheitswesens. Fehlende Informationen und der nicht funktionierende Datenaustausch kosten nicht nur viel Zeit, sie erschweren auch Diagnostik und Therapieentscheidungen und gefährden im schlimmsten Fall die Gesundheit und das Leben der Patientinnen und Patienten. Mehr Transparenz und der Zugang zu vollständigen, strukturierten Patientendaten für die Behandelnden könnten zahlreiche Menschenleben retten, die Behandlungsqualität steigern und zugleich die Effizienz der Versorgung verbessern. Für Patientinnen und Patienten sind der Zugang zu wissenschaftlich fundierter und verständlicher Information sowie die Transparenz über Abläufe und Zuständigkeiten eine wesentliche Voraussetzung für mündige Entscheidungen.
Dieses Buch beleuchtet das Ziel größerer Transparenz von verschiedenen Seiten: Beiträge aus Medizin und Gesundheitswissenschaften, aus Ökonomie, Philosophie und Politikwissenschaft beschreiben das weite Feld der Transparenz in Gesundheit und Gesellschaft. Wesentliche Defizite im Gesundheitssystem werden aufgedeckt und die daraus resultierenden Herausforderungen für Behandelte, Behandelnde, Kostenträger und Gesundheitspolitik dargestellt. Darauf aufbauend werden wichtige Handlungsfelder und verschiedene Lösungsansätze behandelt. „Transparenz im Gesundheitswesen“ ist Begleiter und Orientierungshilfe im unabdingbaren Transformationsprozess hin zu mehr Transparenz, Evidenz und Qualität im deutschen Gesundheitswesen.
Autorenportrait
mit Beiträgen von:
M. Albrecht, V. August, S.J. Becker, M. Böttcher, A. Brink, I. Cichon, S.-C. Ernst, T. Esch, M. Fritsche, T. Gamstätter, F. Geiger, J. Graf, D. Grandt, L. Grundmann, M. Hallek, H. Haneke, I. an der Heiden, M. Hinz, D. Höffner, M. Hübner, M. Jansky, J. Jünger, K. Koch, O. Kumpf, M. Leyck Dieken, U. Marschall, S. Melin, I. Mühlhauser, K.-M. Müller, A.T. Nemat, R. Riessen, J. Rüffer, F. Rüter, M. Rydzewski, C. Schaefer, F. Scheibler, S. Schellong, K. Schneider, M. Schrappe, S. Schwartze, U. Schwenk, M. Shaffi, J. Strotbek, C. Thomeczek, C. Uhle, J. Wangler, L. Watzinger, O. Wegwarth, H. Wehling, T. Weichert, B. Wiegard
Rezension
„Das Buch kommt genau zur richtigen Zeit: Die Möglichkeiten der Digitalisierung schreiten voran und sollten verantwortungsvoll und effizient genutzt werden. Die Autoren argumentieren überzeugend, dass eine erhöhte Transparenz nicht nur die Effizienz im Gesundheitswesen steigert, sondern auch das Vertrauen der Patienten in das System stärken kann und muss.“