Beschreibung
Wie wirkt sich die Klassenzugehörigkeit von Frauen auf ihr Leben als Mütter aus? Welche Auswirkungen hat es, dass Familienpolitik häufig genau jene Familien(modelle) fördert, die sie hervorbringen will? Gilt für alle Frauen heute, dass Berufstätigkeit kein Problem ist? Fiona Kalkstein zeigt in ihrer Untersuchung, wie die Klassenzugehörigkeit der Frauen sich immer wieder als materielle Grenze manifestiert, die es ihnen nahezu unmöglich macht, als Mütter dauerhaft finanzielle
Unabhängigkeit zu erlangen. Parallel dazu werden die Strategien einiger Frauen herausgestellt, sich bewusst von gesellschaftlichen Normen abzuwenden, um ihnen eigene Praxen der (Un-)Vereinbarkeit entgegenzusetzen, die näher an der eigenen Lebensrealität sind. Diese Studie ist ein wichtiger Beitrag in der Debatte um Vereinbarkeit von Familie und Beruf in puncto Klasse. Sie ist unverzichtbar für alle (psycho-)sozialen Praktiker_innen, die eine Sensibilität für Klassenunterschiede entwickeln möchten. Nicht zuletzt bietet sie eine Anleitung für die geschlechtersensible Forschungspraxis mit der Kritischen Psychologie.
Rezension
„Wer sich psychologisch konkret und mit emanzipatorischen Intentionen mit den "Praxen der (Un-)Vereinbarkeit" beschäftigen will, kommt an diesem Buch nicht vorbei.“ Prof. Dr. Morus Markard, 2021.