Beschreibung
Der vorliegende Bildband eröffnet eine neue Reihe von Publikationen des Bayerischen Kulturzentrums der Deutschen aus Russland (BKDR) mit dem Titel "Deutsches Architekturerbe im Ausland". Diese Reihe stellt die markantesten Baudenkmäler der deutschen materiellen Kultur außerhalb Deutschlands vor. Dieses Kulturerbe ist so vielfältig und wird durch so zahlreiche Zeugnisse widergespiegelt, dass es selbst im Rahmen einer Reihe technisch beinahe unmöglich ist, es vollständig zu zeigen. Man kann allerdings versuchen, anhand einer Auswahl typischer Beispiele zumindest die Konturen dieses über der Oberfläche herausragenden Eisbergs zu umreißen und darüber hinaus die Logik der Prozesse zu verstehen, die diesen recht wiedererkennbaren, aber noch nicht genug erforschten Teil der Weltkultur haben entstehen lassen. Das erste Druckwerk zeigt einige typische Beispiele des in russischen Städten vorzufindenden deutschen Architekturerbes. In den darauffolgenden Bänden planen wir, eine Auswahl von erhalten gebliebenen Baudenkmälern in dem Wolgagebiet, in Sibirien, Nordwestrussland, in der Ukraine sowie in anderen Regionen und Ländern zu präsentieren, in denen sich einst deutsche Siedler niederließen, ihre Häuser bauten, in denen ethnische Deutsche gelebt haben oder noch heute leben.
Autorenportrait
Sergey Terekhin hat sich als Architekturhistoriker und als Autor wissenschaftlicher Abhandlungen und Monografien international einen Namen gemacht. Bereits seit den 80er-Jahren erforscht er systematisch die Besonderheiten der deutsch geprägten und deutschen Architektur anhand von erhalten gebliebenen Gebäuden, Denkmälern, Ortsanlagen sowie Objektrudimenten vorwiegend in Russland und in den Nachfolgestaaten der UdSSR. Inzwischen gilt Terekhin als Experte für die Geschichte und die Theorie der Architektur. Auf ihn geht u. a. Begriff "Siedlerarchitektur" zurück, der sich in den 90er-Jahren etabliert und aus dem er einen eigenen theoretischen Ansatz für die Erforschung der deutschen Siedlungen und Kolonien entwickelt hat. Nach dem Abschluss seiner Promotions- und seiner Habilitationsschrift arbeitete er als Architekt und etliche Jahre als Dozent und Professor an den Universitäten Saratow und Tscherepowez, wo er das Fach Architektur unterrichtete. Forschungsaufenthalte, Kooperationen und Vorträge führten ihn wiederholt nach Deutschland. 2015 siedelte er mit seiner Familie nach Berlin um. Im BKDR Verlag ist bereits sein einschlägiges und richtungsweisendes Buch "Deutsche Siedlerarchitektur im Ausland" erschienen (2020). Mit dem vorliegenden Bildband eröffnen wir nun eine neue Reihe von Publikationen mit dem Titel "Deutsche Architektur im Ausland." Diese Reihe stellt eine wertvolle und anschauliche Ergänzung zu früheren Forschungsarbeiten des Autors dar und hat zugleich das Ziel, die markanten Zeugnisse der deutschen Architektur im Ausland in Form eines Bildkatalogs für die Nachwelt zu bewahren.