Beschreibung
Das Nibelungenlied zählt zu den herausragenden Beispielen der europäischen Heldenepik. Heldentum und Untergangsvisionen (die auch Realität wurden), die Nibelungentreue, wurden im 19. Jahrhundert wie später auch im Nationalsozialismus beschworen und missbraucht. Die Auseinandersetzung mit deutschen Erinnerungsorten sowie die Beschäftigung mit der Geschichte des Films führte Hans-Werner Meinberg zu Fritz Langs Nibelungenfilm. Die ursprünglich schwarz-weißen Standbilder aus diesem Stummfilmklassiker sind die Inspirationsquelle für Hans-Werner Meinbergs großformatige Linolschnitte. Diese eher selten angewandte Technik ringt den fotografischen Vorlagen eine reizvolle Abstraktion ab, da dem Linolschnitt fast ausschließlich Linien und Flächen zur Darstellung zur Verfügung stehen. Die Farbigkeit verleiht den Bildern zudem eine neue Ausdrucksstärke.
Autorenportrait
Hans-Werner Meinberg (* 1950) studierte bei Prof. Wilhelm Loth an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, außerdem Kunstgeschichte bei Prof. Andreas Franzke und Prof. Klaus Lankheit. Bis 2015 war er als Kunstpädagoge an verschiedenen Gymnasien in Südhessen sowie von 1995 bis 2001 am Colegio official Alemán Las Palmas de Gran Canaria tätig.